Friedrich Harkort: Visionär der Industrialisierung und Sozialpolitik
Friedrich Wilhelm Harkort, geboren am 22. Februar 1793 in Westerbauer bei Haspe und verstorben am 6. März 1880 in Hombruch, war eine Schlüsselfigur der frühen Industriellen Revolution in Deutschland. Oft als "Vater des Ruhrgebiets" bezeichnet, revolutionierte er die Industrie und setzte sich gleichzeitig für soziale Reformen ein.
Harkorts unternehmerischer Geist manifestierte sich in der Gründung der Harkort'schen Maschinenfabrik in Wetter (Ruhr), die später Teil der Deutschen Maschinenbau Aktiengesellschaft (DEMAG) wurde. Seine innovativen Pumpen, Dampfmaschinen und Eisenbahnschienen ermöglichten erst den Kohleabbau im Tiefbau und legten damit den Grundstein für die industrielle Entwicklung des Ruhrgebiets.
Highlight: Harkorts technische Innovationen waren entscheidend für die Entwicklung des Kohlebergbaus im Ruhrgebiet und trugen maßgeblich zur Industrialisierung Deutschlands bei.
Neben seinen unternehmerischen Aktivitäten engagierte sich Harkort intensiv in der Politik. Er war in verschiedenen politischen Gremien aktiv, darunter:
- Kreistagsabgeordneter
- Mitglied des Westfälischen Provinziallandtags (ab 1830)
- Abgeordneter der konstituierenden preußischen Nationalversammlung (1848)
- Mitglied des Norddeutschen Reichstags (1867-1870)
- Mitglied des Deutschen Reichstages (1871-1874)
In seiner politischen Laufbahn setzte sich Harkort besonders für soziale Belange ein. Er kämpfte für das Verbot der Kinderarbeit, die Einrichtung von Krankenkassen für Arbeiter, Schulbildung für alle und den Gesundheitsschutz für Werktätige durch die Errichtung von Berufsgenossenschaften.
Quote: "Was hat Friedrich Harkort gemacht?" Er setzte sich für die Rechte der Arbeiter ein, forderte feste Anstellungen und Löhne, schlug eine Gewinnbeteiligung der Arbeiter vor und kämpfte für das Verbot aller Kinderarbeit.
Harkorts Engagement ging weit über die Grenzen seines Unternehmens hinaus. Seine Sorge um das nachhaltige Wohl seiner Beschäftigten trieb ihn bis nach Berlin als Abgeordneter des Reichstags. Dort galt er als fortschrittlich-liberaler Politiker und schloss sich der Fraktion der Fortschrittspartei an.
Definition: Die soziale Frage bezog sich auf die Probleme und Herausforderungen, die durch die Industrialisierung und die damit verbundenen gesellschaftlichen Veränderungen entstanden.
Harkorts Vermächtnis lebt bis heute fort. Seine letzte Ruhestätte auf dem Ardeygebirge im Buchenwald des Gutes Schede in Herdecke erinnert an einen Mann, der nicht nur ein erfolgreicher Unternehmer war, sondern auch ein Visionär, der die Notwendigkeit sozialer Reformen erkannte und sich unermüdlich dafür einsetzte.