Der Wiener Kongress von 1814/15 war ein entscheidender Wendepunkt in der deutschen Geschichte und legte den Grundstein für die weitere politische Entwicklung Deutschlands im 19. Jahrhundert.
Die wichtigsten Beschlüsse des Wiener Kongresses umfassten die Neuordnung Europas nach den Napoleonischen Kriegen und die Gründung des Deutschen Bundes als lockeren Zusammenschluss von 39 souveränen Staaten. Unter der Führung Österreichs wurde eine konservative Ordnung etabliert, die auf den Prinzipien der Legitimität, Restauration und dem monarchischen Prinzip basierte. Die Teilnehmer des Kongresses, darunter bedeutende Staatsmänner wie Metternich, strebten nach einem stabilen Gleichgewicht der Mächte in Europa.
Diese politische Neuordnung führte zur Entstehung der deutschen Nationalbewegung, die sich zwischen 1815 bis 1848 entwickelte. Die Forderungen nach nationaler Einheit und liberalen Reformen wurden besonders von Studenten, Intellektuellen und dem Bürgertum getragen. Das Hambacher Fest 1832 und die Revolution von 1848/49 waren wichtige Stationen auf dem Weg zum Nationalstaat. Obwohl die Revolution scheiterte, blieb die Idee eines vereinten Deutschlands lebendig und wurde schließlich 1871 unter preußischer Führung verwirklicht. Die nationale Bewegung in Deutschland im 19. Jahrhundert war geprägt von der Spannung zwischen großdeutscher und kleindeutscher Lösung sowie dem Konflikt zwischen demokratischen und monarchischen Vorstellungen von Staatlichkeit. Diese Entwicklungen sind bis heute grundlegend für das Verständnis der deutschen Geschichte und werden häufig als Prüfungsthema im Geschichte Abitur behandelt.