Ursachen der Französischen Revolution
Die Französische Revolution hatte ihre Wurzeln in einer Vielzahl von Faktoren, die die französische Gesellschaft des 18. Jahrhunderts prägten. Diese Ursachen lassen sich in kurzfristige und langfristige Faktoren unterteilen, die zusammen zu einem der bedeutendsten Ereignisse der europäischen Geschichte führten.
Ungerechte Lastenverteilung
Eine der Hauptursachen der Revolution war die extreme Ungleichheit in der Gesellschaft. Der dritte Stand, der über 90 Prozent der Bevölkerung ausmachte, trug die Hauptlast der Steuern und Abgaben. Bauern mussten einen erheblichen Teil ihrer Ernte abgeben und zusätzliche Steuern zahlen.
Highlight: Bauern mussten ein Siebtel ihrer Ernte, fünf Hühner und Mehl-Mahlgeld an ihre Grundherren abgeben, sowie Salzsteuer an den König zahlen.
Ungerechte Aufteilung der Gesellschaft
Die französische Gesellschaft war in drei Stände unterteilt: Klerus, Adel und den dritten Stand. Während Geistliche und Adlige zahlreiche Privilegien genossen und kaum Steuern zahlten, hatte der dritte Stand kaum Rechte und Aufstiegsmöglichkeiten.
Definition: Die drei Stände der Französischen Revolution waren: 1. Klerus (Geistliche), 2. Adel, 3. Bürger und Bauern.
Staatsbankrott
Ende des 18. Jahrhunderts befand sich Frankreich in einer schweren finanziellen Krise. Die Verschwendungssucht des Königs, die teure Hofhaltung und kostspielige Kriege hatten die Staatskassen geleert.
Vocabulary: Staatsbankrott bezeichnet die Zahlungsunfähigkeit eines Staates.
Der Geist der Aufklärung
Politische Denker wie Montesquieu, Voltaire und Rousseau entwickelten revolutionäre Ideen, die die Grundlage für eine neue Gesellschaftsordnung bildeten. Diese Ideen trugen maßgeblich zum geistigen Klima bei, das die Revolution begünstigte.
Example: Montesquieu plädierte für eine Gewaltenteilung, Voltaire für die Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz, und Rousseau entwickelte ein Demokratie-Modell.
Einberufung der Generalstände
Um die finanzielle Krise zu bewältigen, berief König Ludwig XVI. am 5. Mai 1789 die Generalstände ein. Dies war ein entscheidender Moment, da der dritte Stand erstmals so viele Abgeordnete erhielt wie die beiden anderen Stände zusammen.
Reaktion des Volkes und Sturm auf die Bastille
Als der König zögerte, den Forderungen des dritten Standes nachzugeben, erklärte sich dieser zur Nationalversammlung. Die Spannungen eskalierten schließlich am 14. Juli 1789 mit dem Sturm auf die Bastille, der als Beginn der Französischen Revolution gilt.
Quote: "Am 14. Juli 1789 wird die Bastille, das Symbol für die Willkür des absoluten Königs, gestürmt. Die Revolution beginnt."
Diese Ereignisse markieren den Beginn einer neuen Ära in der französischen und europäischen Geschichte, die tiefgreifende Veränderungen in der politischen und sozialen Ordnung mit sich brachte.