Der Weg zur Diktatur - März bis Mai 1933

Die Machtergreifung Hitlers erreichte am 23. März 1933 einen entscheidenden Punkt mit der Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes. Um dies durchzusetzen, wurden Abgeordnete der Bayerischen Volkspartei (BVP) unter Druck gesetzt und teilweise sogar ihre Familien bedroht. Während der Abstimmung standen bewaffnete SS- und SA-Männer im Saal, was für eine Atmosphäre der Einschüchterung sorgte.

Highlight: Die Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes markierte den offiziellen Beginn der Diktatur Hitlers und war ein entscheidender Schritt in der Errichtung der NS-Diktatur.

In den folgenden Wochen und Monaten setzte die NSDAP ihre Gleichschaltung fort:

• Am 31. März 1933 wurden alle Parlamente neu gebildet, basierend auf den Ergebnissen der letzten Reichstagswahl. Stadträte wurden umbesetzt.
• Am 7. April 1933 wurden Reichsstatthalter eingesetzt, wodurch die Länder ihre Bedeutung verloren.
• Ab April 1933 wurden Nazi-Gegner in das Konzentrationslager Dachau und andere neu errichtete Lager gebracht.

Example: Die Gleichschaltung der Länder wurde am 7. April 1933 durch die Einsetzung von Reichsstatthaltern vorangetrieben. Dies bedeutete, dass die Reichsregierung nun die Regierungen der einzelnen Länder festlegte, wodurch die föderale Struktur Deutschlands de facto aufgehoben wurde.

Die Nationalsozialisten versuchten auch, die Arbeiterschaft für sich zu gewinnen:

• Der 1. Mai wurde zum Feiertag erklärt und als "Tag der Arbeit" gefeiert.
• Am 2. Mai 1933 besetzten SS und SA Gewerkschaftshäuser und Büros. Mitarbeiter wurden gefangen genommen, Kassen geplündert und Einrichtungen zerstört. Die Mitarbeiter wurden gezwungen, der Deutschen Arbeitsfront (DAF) beizutreten.

Quote: "Die NSDAP verkaufte sich als Arbeiterpartei, um die Unterstützung der Arbeiterklasse zu gewinnen."

Weitere wichtige Ereignisse in diesem Zeitraum waren:

• Die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933, bei der Werke jüdischer und oppositioneller Schriftsteller vernichtet wurden.
• Die Unterstellung aller Jugendverbände unter einen Reichsjugendführer am 17. Juni 1933.

Der Weg zur Diktatur - Februar 1933

Der Beginn von Hitlers Machtergreifung lässt sich auf den Februar 1933 datieren. Am 1. Februar rief Reichspräsident Hindenburg Neuwahlen aus. Nur drei Tage später, am 4. Februar, schränkte Hindenburg bereits die Versammlungs- und Pressefreiheit ein, was Wahlkampfveranstaltungen verhinderte und eine Zensur der Zeitungen durch die Regierung ermöglichte.

Ein entscheidender Schritt erfolgte am 22. Februar, als Hermann Göring 10.000 neue Hilfspolizisten ernannte, die allesamt Mitglieder der SA und SS waren. Diese Nazi-Schlägertruppen sollten gezielt Gegner der Nationalsozialisten einschüchtern und eliminieren.

Highlight: Der Reichstagsbrand am 27. Februar 1933 war ein Schlüsselereignis in der Chronologie der Machtergreifung Hitlers. Göring nutzte dieses Ereignis, um die Schuld auf den Kommunisten Marinus van der Lubbe zu schieben und eine Verhaftungswelle gegen Kommunisten und Juden zu initiieren.

Definition: Die Reichstagsbrandverordnung, die am 28. Februar von Hindenburg erlassen wurde, setzte grundlegende Bürgerrechte außer Kraft. Dies beinhaltete das Briefgeheimnis, die Freiheit der Person und die Unverletzlichkeit der Wohnung. Diese Verordnung blieb bis 1945 in Kraft und war ein entscheidender Schritt zur Errichtung der NS-Diktatur.

Die Reichstagswahl am 5. März 1933 brachte der NSDAP 43,9% der Stimmen. Obwohl dies keine absolute Mehrheit war, nutzte Hitler die Situation geschickt aus. Am 8. März wurden die Sitze der Kommunistischen Partei für ungültig erklärt, wodurch die Nazis effektiv die Mehrheit im Parlament erlangten.

Vocabulary: Das Ermächtigungsgesetz war ein Gesetz, das der Regierung erlaubte, ohne Zustimmung des Parlaments Gesetze zu erlassen. Hitler strebte die Verabschiedung dieses Gesetzes an, um seine Macht zu konsolidieren.

Um die Unterstützung für das Ermächtigungsgesetz zu sichern, schloss Hitler einen Vertrag mit dem Vatikan und machte Versprechungen bezüglich der Rechte der christlichen Kirche, des Religionsunterrichts und der Beibehaltung der Bundesländerstruktur.