Die Industrialisierung Deutschland war eine Zeit des grundlegenden Wandels, die das Land von einer Agrargesellschaft in einen modernen Industriestaat verwandelte.
Die Industrialisierung in Deutschland begann später als in anderen europäischen Ländern, hauptsächlich ab 1835 mit dem Eisenbahnbau. Die Hochindustrialisierung Deutschland erreichte zwischen 1871 und 1914 ihren Höhepunkt. Diese Periode war geprägt von technologischen Innovationen, der Entstehung von Fabriken und einer massiven Urbanisierung. Der Aufbau des Eisenbahnnetzes spielte eine Schlüsselrolle, da er nicht nur den Transport revolutionierte, sondern auch die Schwerindustrie ankurbelte.
Mit der Industrialisierung entstanden jedoch auch gravierende soziale Probleme, die als "Soziale Frage" bekannt wurden. Die Arbeiter lebten unter miserablen Bedingungen in überfüllten Mietskasernen, arbeiteten bis zu 16 Stunden täglich und erhielten nur geringe Löhne. Besonders problematisch war die Kinderarbeit Industrialisierung, bei der Kinder ab 6 Jahren in Fabriken, Bergwerken und Manufakturen arbeiten mussten. Die Soziale Frage Industrialisierung führte zu verschiedenen Lösungsansätzen: Die Arbeiterbewegung formierte sich, Gewerkschaften entstanden und der Staat erließ erste Sozialgesetze. Bismarcks Sozialgesetzgebung führte die Krankenversicherung (1883), Unfallversicherung (1884) und Invaliditäts- und Altersversicherung (1889) ein. Die Kinderarbeit Industrialisierung 19 Jahrhundert wurde durch verschiedene Gesetze wie das preußische Regulativ von 1839 schrittweise eingeschränkt. Trotz dieser Verbesserungen blieb die soziale Situation der Arbeiterschaft bis ins 20. Jahrhundert hinein prekär.