Wie wurde mit den Problemen der Kinderarbeit umgegangen?
Im Laufe des 19. Jahrhunderts erkannte man zunehmend die negativen Auswirkungen der Kinderarbeit und begann, Maßnahmen zu ihrer Eindämmung zu ergreifen.
In Preußen wurde 1839 das erste Regulativ zur Kinderarbeit erlassen. Es verbot die Arbeit von Kindern unter 9 Jahren in Fabriken und begrenzte die Arbeitszeit für 9- bis 16-Jährige auf 10 Stunden täglich.
Highlight: Das preußische Regulativ von 1839 war ein erster wichtiger Schritt zur Einschränkung der Kinderarbeit in der Industrialisierung.
1853 wurde das Gesetz verschärft: Kinder unter 12 Jahren durften nun gar nicht mehr in Fabriken arbeiten, und für 12- bis 14-Jährige wurde die Arbeitszeit auf 6 Stunden begrenzt.
Example: Ein 13-jähriges Kind durfte nach dem Gesetz von 1853 nur noch 6 Stunden täglich in einer Fabrik arbeiten, statt wie zuvor 10 Stunden.
Trotz dieser gesetzlichen Regelungen blieb Kinderarbeit in der Praxis noch lange Zeit weit verbreitet. Die Durchsetzung der Gesetze war oft mangelhaft, und viele Familien waren weiterhin auf das Einkommen ihrer Kinder angewiesen.
Quote: "Die Gesetze zur Einschränkung der Kinderarbeit waren ein wichtiger Schritt, aber ihre Umsetzung brauchte Zeit und stieß auf Widerstände."
Diese Entwicklung zeigt, dass der Kampf gegen Kinderarbeit ein langwieriger Prozess war, der eng mit den sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen der Industrialisierung verknüpft war.