Preußische Könige und die Kaiserkrone
Dieser Abschnitt vergleicht zwei historische Ereignisse, bei denen preußischen Königen die deutsche Kaiserkrone angeboten wurde:
1849: Friedrich Wilhelm IV. lehnte die Kaiserkrone ab
1871: Wilhelm I. nahm die Kaiserkrone an
Trotz der gegensätzlichen Entscheidungen lag beiden eine ähnliche Geisteshaltung zugrunde:
Highlight: Beide Könige waren dem Prinzip der Legitimität verpflichtet und sahen ihre Herrschaft als von Gott gegeben an.
Friedrich Wilhelm IV. lehnte 1849 ab, weil:
- Er die Krone nicht von einer revolutionären Versammlung annehmen wollte
- Er das Prinzip der Volkssouveränität ablehnte
Wilhelm I. nahm 1871 an, weil:
- Die Reichsgründung durch Bismarck von oben gesteuert wurde
- Die anderen deutschen Fürsten der Kaiserwürde zustimmten
Beispiel: Friedrich Wilhelm IV. bezeichnete die angebotene Krone als "Hundehalsband", was seine Verachtung für die revolutionäre Herkunft des Angebots zeigt.
Diese Ereignisse verdeutlichen die Kontinuität des Legitimitätsprinzips in der preußischen Monarchie und zeigen, wie sich die politischen Umstände zwischen 1849 und 1871 verändert hatten.