Das Leben im Mittelalter war stark von der Ständegesellschaft geprägt, die das soziale und wirtschaftliche Leben bestimmte.
Die mittelalterliche Gesellschaft war in drei klar definierte Stände unterteilt: den Klerus (Geistliche), den Adel und die Bauern. Diese Ständepyramide bestimmte nicht nur den sozialen Status, sondern auch die Rechte und Pflichten jedes Einzelnen. Besonders das Leben in der Stadt im Mittelalter unterschied sich deutlich vom Leben auf dem Land. Die mittelalterliche Stadt entwickelte sich meist um einen Marktplatz herum, der das wirtschaftliche und soziale Zentrum bildete. Der Aufbau einer mittelalterlichen Stadt war durch eine Stadtmauer gekennzeichnet, die Schutz bot und gleichzeitig die Grenzen des städtischen Rechtsbereichs markierte.
Frauen hatten im Mittelalter eine besonders schwierige Position. Die Rechte der Frauen im Mittelalter waren stark eingeschränkt, besonders was Bildung und wirtschaftliche Selbstständigkeit betraf. Adlige Frauen im Mittelalter genossen zwar einige Privilegien, waren aber ebenfalls von männlicher Vormundschaft abhängig. Die Situation verbesserte sich erst langsam im Laufe der Jahrhunderte, wobei auch im 18. Jahrhundert und 19. Jahrhundert noch erhebliche Einschränkungen bestanden. Das Idealbild der Frau war lange Zeit von Gehorsam, Zurückhaltung und häuslichen Pflichten geprägt. In der Frühen Neuzeit lockerten sich diese strengen gesellschaftlichen Strukturen allmählich, aber der Weg zur Gleichberechtigung war noch lang. Besonders in den Städten, wo Handwerk und Handel neue Möglichkeiten boten, konnten Frauen gelegentlich mehr Freiheiten erlangen, auch wenn sie offiziell weiterhin unter männlicher Vormundschaft standen.