Der Wiener Kongress (1814/1815)
Nach Napoleons Verbannung auf die Insel Elba trafen sich die Siegermächte England, Preußen, Russland und Österreich mit allen europäischen Fürsten in Wien, um eine neue Friedensordnung zu schaffen. Der Kongress wurde vom österreichischen Fürst Klemens von Metternich geleitet, der zum wichtigsten Politiker der kommenden Jahrzehnte wurde.
Die Grundprinzipien des Kongresses waren Legitimität, Solidarität und Restauration. Man wollte die alte Ordnung vor der Französischen Revolution wiederherstellen, ein Mächtegleichgewicht schaffen und den Frieden in Europa sichern. In Spanien, Portugal und Italien kehrten die von Napoleon abgesetzten Herrscher zurück. Zur Stärkung gegen Frankreich wurden Holland und Belgien zusammengeschlossen, ebenso wie Schweden und Norwegen.
Als zweites wichtiges Ergebnis entstand der Deutsche Bund als loser Zusammenschluss souveräner Fürsten und freier Städte. Dies war kein Nationalstaat, wie ihn viele Bürger erhofften, sondern ein Staatenbund, in dem jedes Land selbstständig blieb. Zum Bund gehörten die Großmächte Preußen und Österreich, allerdings nur mit ihren deutschen Gebieten.
💡 Interessant: Eine vollständige Rückkehr zu vorrevolutionären Zuständen wurde gar nicht erst versucht, da die Französische Revolution und Napoleon viele Staaten modernisiert und wettbewerbsfähiger gemacht hatten.