Merkmale neuer Kriege
Dieser Teil des Leitfadens konzentriert sich auf die charakteristischen Merkmale moderner Kriegsführung, die sich deutlich von traditionellen Konflikten unterscheiden. Diese "neuen Kriege" zeichnen sich durch Ökonomisierung, Privatisierung und Entrechtlichung aus.
Definition: "Neue Kriege" sind Konflikte, die sich durch komplexe Akteurskonstellationen, unklare Fronten und eine Vermischung von politischen und ökonomischen Motiven auszeichnen.
Die Ökonomisierung moderner Konflikte zeigt sich darin, dass wirtschaftliche Interessen oft im Vordergrund stehen. Warlords und sogar ganze Staaten profitieren von der Kriegsführung, wobei Gewinne privatisiert und Schäden auf die Allgemeinheit abgewälzt werden.
Beispiel: In einigen afrikanischen Ländern finanzieren sich bewaffnete Gruppen durch den illegalen Handel mit Diamanten oder seltenen Erden.
Die Privatisierung der Kriegsführung manifestiert sich in der Beteiligung nichtstaatlicher Akteure und der Rekrutierung schnell mobilisierbarer Truppen ohne militärische Ausbildung. Globale Netzwerke ermöglichen auch neue Formen der Kriegsführung wie Cyberattacken.
Highlight: Die hybride Kriegsführung kombiniert konventionelle militärische Taktiken mit irregulären Methoden wie Desinformationskampagnen oder wirtschaftlicher Manipulation.
Die Entrechtlichung zeigt sich darin, dass diese Konflikte oft nicht den traditionellen völkerrechtlichen Regeln folgen. Die Hauptopfer sind häufig Zivilisten, was eine besondere Herausforderung für den Schutz der Bevölkerung darstellt.
Vocabulary: Hybride Bedrohungen umfassen ein breites Spektrum von Taktiken, die von Cyberangriffen bis hin zu verdeckten militärischen Operationen reichen.
Diese Merkmale machen deutlich, dass die hybride Kriegsführung eine komplexe Herausforderung für die internationale Gemeinschaft darstellt und neue Ansätze in der Konfliktbewältigung erfordert.