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Kriegsschuldfrage 1. Weltkrieg: Wer war Schuld? Artikel 231 Versailler Vertrag erklärt

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Kriegsschuldfrage 1. Weltkrieg: Wer war Schuld? Artikel 231 Versailler Vertrag erklärt

Die Kriegsschuldfrage des Ersten Weltkriegs ist ein komplexes und viel diskutiertes Thema in der deutschen Geschichte. Der Versailler Vertrag lastete Deutschland die Alleinschuld an, was zu verschiedenen historischen Interpretationen führte:

  • Der "Kriegsschuldartikel" 231 des Versailler Vertrags legte die volle Verantwortung auf Deutschland und seine Verbündeten.
  • Historiker der Weimarer Republik sprachen vom "Hineinschlittern" Europas in den Krieg ohne einzelne Schuldige.
  • Fritz Fischer argumentierte 1960, dass die deutsche Elite den Krieg bewusst herbeiführte.
  • Spätere Historiker relativierten Fischers These und betonten innenpolitische Faktoren.
  • Christopher Clark sieht Deutschland nur in Mitschuld und beschreibt die europäischen Politiker als "Schlafwandler".

2.4.2022

2839

DEUTSCHES KAISERREICH
KRIEGSCHULDFRAGE
"Kriegsschuldartikel" 231 des Versailler Vertrags: Alleinschuld vollständig bei Deutschland und
seine

Die Kriegsschuldfrage des Ersten Weltkriegs

Die Kriegsschuldfrage des 1. Weltkriegs ist ein zentrales Thema der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Der Versailler Vertrag, der den Ersten Weltkrieg formal beendete, enthielt den berüchtigten "Kriegsschuldartikel" 231, der Deutschland und seinen Verbündeten die alleinige Verantwortung für den Ausbruch des Krieges zuschrieb. Diese Zuschreibung hatte weitreichende Folgen für Deutschland und prägte die historische Debatte in den folgenden Jahrzehnten.

Definition: Der "Kriegsschuldartikel" 231 des Versailler Vertrags war eine Klausel, die Deutschland und seine Verbündeten als alleinige Verursacher des Ersten Weltkriegs benannte.

Während der Weimarer Republik entwickelten deutsche Historiker die These vom "Hineinschlittern" Europas in den Krieg. Diese Interpretation besagte, dass keine einzelne Macht die alleinige Schuld am Kriegsausbruch trug, sondern dass eine Verkettung von Umständen und Fehlentscheidungen aller beteiligten Nationen zum Krieg führte.

Eine bedeutende Wende in der Debatte brachte der Historiker Fritz Fischer mit seiner Fischer-These im Jahr 1960.

Highlight: Fischer argumentierte, dass die deutsche Elite den Krieg bewusst herbeigeführt habe, um eine Hegemonialstellung und Weltmachtposition zu erreichen.

Diese These löste heftige Kontroversen aus und führte zu einer Neubewertung der deutschen Rolle im Ersten Weltkrieg.

Spätere Historiker wie Hans-Ulrich Wehler und Wolfgang J. Mommsen relativierten Fischers These. Sie entwickelten die "Theorie des kalkulierten Risikos", die besagt, dass die deutsche Führung zwar offensiv agierte und ein europäisches Kriegsrisiko in Kauf nahm, aber den Krieg nicht bewusst plante.

Example: Die deutsche Regierung fühlte sich von anderen Mächten eingekreist und versuchte, die Julikrise 1914 zu instrumentalisieren, um die Entente zu sprengen.

In jüngerer Zeit hat der Historiker Christopher Clark mit seinem Buch "Die Schlafwandler" eine weitere Perspektive eingebracht. Er argumentiert, dass Deutschland nicht die Hauptschuld, sondern nur eine Mitschuld am Kriegsausbruch trage.

Quote: Clark beschreibt die europäischen Politiker als "Schlafwandler", die unbewusst in den Krieg taumelten.

Die Kriegsschuldfrage des 1. Weltkriegs bleibt ein komplexes und kontroverses Thema, das die deutsche und internationale Geschichtsschreibung weiterhin beschäftigt und zu neuen Interpretationen und Debatten anregt.

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  • Der "Kriegsschuldartikel" 231 des Versailler Vertrags legte die volle Verantwortung auf Deutschland und seine Verbündeten.
  • Historiker der Weimarer Republik sprachen vom "Hineinschlittern" Europas in den Krieg ohne einzelne Schuldige.
  • Fritz Fischer argumentierte 1960, dass die deutsche Elite den Krieg bewusst herbeiführte.
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  • Christopher Clark sieht Deutschland nur in Mitschuld und beschreibt die europäischen Politiker als "Schlafwandler".

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Die Kriegsschuldfrage des 1. Weltkriegs ist ein zentrales Thema der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Der Versailler Vertrag, der den Ersten Weltkrieg formal beendete, enthielt den berüchtigten "Kriegsschuldartikel" 231, der Deutschland und seinen Verbündeten die alleinige Verantwortung für den Ausbruch des Krieges zuschrieb. Diese Zuschreibung hatte weitreichende Folgen für Deutschland und prägte die historische Debatte in den folgenden Jahrzehnten.

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