Kritik am Leviathan
Die Kritik an Hobbes' Konzept des Leviathan, dem absoluten Herrscher, konzentriert sich auf mehrere Aspekte:
Konflikt zwischen Absolutismus und Freiheit
Es besteht ein Widerspruch zwischen dem absolutistischen Herrschaftskonzept und dem Streben nach allgemeinem Frieden und Sicherheit. Die Unterwerfung des Individualwillens unter den Willen des Souveräns kann bei einem friedliebenden Herrscher funktionieren, birgt aber die Gefahr der Willkür bei einem tyrannischen Souverän.
Quote: "Um der individuellen Freiheit willen, muss die staatliche Macht durch Rechtsnormen, wie zum Beispiel Grundgesetze eingeschränkt werden können."
Gefahr der Machtkonzentration
Die Vereinigung von Legislative, Exekutive und Judikative in einer Hand bietet Potenzial zur Entstehung einer Tyrannei. Die Bürger wären dieser Macht aufgrund der im Gesellschaftsvertrag festgehaltenen Gehorsamkeitspflicht wehrlos ausgesetzt.
Example: In modernen Demokratien wird die Gewaltenteilung als wichtiges Prinzip angesehen, um Machtmissbrauch zu verhindern.
Mangelnde Flexibilität des Systems
Der Leviathan als Ganzes kann seine Politik weder reflektieren noch verändern oder verbessern. Eine Veränderung wäre nur durch eine komplette Revolution möglich, die wiederum zum Naturzustand zurückführen könnte.
Highlight: Dies zeigt, dass der Leviathan kein stabiles Staatsgerüst bildet, da er bei zu viel Stabilität nicht mehr dem Grundgedanken entspricht und bei zu wenig Stabilität zu zerbrechen droht.
Historischer Kontext
Es ist wichtig zu beachten, dass Hobbes keine andere Alternative zum Anarchismus kannte. In der heutigen Zeit kennen wir viele weitere Möglichkeiten, einen Staat zu ordnen und zu führen.
Vocabulary: Anarchismus: Eine politische Ideologie, die jede Form von Herrschaft ablehnt und für eine herrschaftsfreie Gesellschaft eintritt.