Theoretische Grundlagen zu Revolutionen
Dieser Abschnitt behandelt verschiedene theoretische Ansätze zum Verständnis von Revolutionen und revolutionärem Wandel.
Peter Wende definiert vier Ebenen revolutionären Wandels:
- Änderung der personellen Zusammensetzung in der Politik
- Änderung der politischen Organisationsform
- Änderung der sozialen Strukturen
- Änderung der politischen Legitimationsideologie
Theodor Schiedler unterscheidet zwischen Revolution, Rebellion und Reform:
Definition: Eine Revolution beinhaltet laut Schiedler eine meist gewaltsame und plötzliche Störung oder Beseitigung rechtlicher, personeller und institutioneller Strukturen.
Eine Rebellion zielt dagegen auf die Wiederherstellung einer bestehenden Ordnung ab, während eine Reform die Kontinuität weitgehend beibehält.
Hannah Arendt betont folgende Aspekte einer Revolution:
- Wille zur Freiheit
- Neubeginn durch gewaltsamen Bruch mit der vorherigen Ordnung
- Schnelle und kurzfristige politische Entwicklungen
- Entwicklung alternativer Vorstellungen politischer oder sozialer Lebensweise
Highlight: Arendt sieht Revolutionen als Ausdruck eines Freiheitswillens und Verlangens nach Befreiung.
Die Whig-Interpretation versteht Revolutionen als unumkehrbaren Weg zu liberalen Fortschritts- und Freiheitsidealen, während die marxistische Interpretation den Fokus auf die Umwälzung des ökonomischen und politischen Systems legt.