In dieser Rede soll es um die Errungenschaften und das historische Ereignis in Deutschland im Jahr 1848 gehen.
Errungenschaften mit Beispiel
Im Jahr 1848 wurden wichtige Errungenschaften für die deutsche Demokratiegeschichte erzielt. Heutzutage hat jeder deutsche Staatsbürger ab 18 Jahren das Recht zu wählen oder als Abgeordneter zu fungieren. Des Weiteren sind die Grundrechte in der Verfassung verankert, was jeden Bürger vor dem Gesetz gleichstellt und Meinungsfreiheit sowie freie Berufswahl gewährleistet. Ebenso ist das Bekenntnis zu Menschenrechten festgeschrieben, das allen Menschen das Recht auf Leben, Freiheit und körperliche Unversehrtheit zusichert.
Bildung eines deutschen Nationalstaats
Trotz der Unterteilung Deutschlands in 16 Bundesländer wird eine einheitliche Verfassung angestrebt. Diese damals fortschrittliche und vereinheitlichte Verfassung sowie die Bekenntnis zur Demokratie sind Meilensteine, auf denen heute die Demokratie in Deutschland basiert. Es herrscht Gewaltenteilung, und die Grundrechte sind in der Verfassung verankert.
Interpretation der Karikatur und Vergleich
Die Karikatur zeigt Michel, das Symbol für den Deutschen Bund, der sich aus dem Holzstuhl der politischen Bevormundung befreit hat und nun als wütender Preuße mit Pickelhaube und Adler auf dem Hemd erscheint. Sein Maulschloss, das die fehlende Rede- und Pressefreiheit symbolisiert, ist geöffnet. Der Kosak, Symbol für das rückständige Zarenreich, fleht um Gnade, während der Franzose, der für den französischen Anspruch auf das linke Rheinufer steht, von einem preußischen Soldaten angegriffen wird. Fürst Metternich aus Österreich liegt am Boden, sein Degen, Symbol für Macht, ist zerbrochen. Die Bulldogge, Symbol für die britische Handelspolitik, ist eingeschüchtert, und die exerzierenden Soldaten, Symbol für das Bundesheer, greifen die Franzosen an. Der Papst, der für die antiliberale Politik steht, wird von Blitzen getroffen.
Chronologische Einordnung der Karikatur
Die Karikatur entstand im historischen Kontext der Jahre 1814-1849, die in Deutschland eine neue Zeit des Aufbruchs, der Veränderung und der Krisen kennzeichneten. In dieser Zeit fand auch die Revolution von 1848/49 statt, die eine entscheidende Wendemarke auf dem Weg zum modernen, demokratischen Europa markierte.
Anlässlich der Veranstaltung "150 Jahre Revolution von 1848/49" in der Paulskirche zu Frankfurt am Main sagte Bundespräsident Roman Herzog am 18. Mai 1998:
"1848 begann in Deutschland eine neue Zeit, die nicht mehr rückgängig zu machen war, trotz der schweren Rückschläge in der Geschichte. Das Jahr 1848 war der Anfang der deutschen Demokratiegeschichte und eine entscheidende Wendemarke auf dem Weg zum modernen, demokratischen Europa."
Das Jahr 1848 war geprägt von Streben nach Partizipation, Grundrechten und Freiheit, das in vielen Orten und Sprachen laut wurde. Vor der Einberufung des Paulskirchen-Parlaments fand in Deutschland eine Revolution statt, die, obwohl weniger blutig und radikal als die französische Revolution von 1789, dennoch als klarer revolutionärer Akt verstanden wurde.
Die Gesellschaft war voller Aufbruch und Veränderung, aber auch von Krisen und wachsender sozialer Not geprägt. Trotzdem waren die politischen Mächte rückwärtsgewandt und ideenlos.
Die großen Ambitionen der Revolution von 1848/49 haben einer neuen und modernen politischen Ordnung in Deutschland den Weg geebnet und die Demokratiegeschichte des Landes maßgeblich beeinflusst.