Gleichschaltung der Gesellschaft im Nationalsozialismus
Die NS-Ideologie zielte darauf ab, die gesamte deutsche Gesellschaft zu durchdringen und alle Führungspositionen mit Nationalsozialisten zu besetzen. Dies wurde durch den Prozess der "Gleichschaltung" erreicht, der alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens betraf.
Definition: Gleichschaltung war ein NS-Begriff, der eine gelenkte Vereinheitlichung des gesamten gesellschaftlichen und politischen Lebens bezeichnete.
Im Bereich der Politik wurden alle Parteien außer der NSDAP entweder zwangsweise aufgelöst oder lösten sich selbst auf. Die NSDAP wurde ab Sommer 1933 zur einzigen zugelassenen Partei, was die Etablierung des totalitären Regimes markierte.
Highlight: Die Nazis wollten ihre Macht nicht durch Wahlen gefährden lassen, was zur Abschaffung des Mehrparteiensystems führte.
Die Gewerkschaften wurden im Mai 1933 zerschlagen, ihr Vermögen geraubt und die Arbeitgeberverbände verboten. An ihre Stelle trat die "Deutsche Arbeitsfront" (DAF), die vollständig unter nationalsozialistischer Kontrolle stand.
Im Bildungsbereich lag ein besonderer Fokus auf der Jugend, die als Schlüssel zur Zukunft betrachtet wurde. Die NS-Ideologie griff massiv in das Schulsystem ein:
- Lehrer wurden entlassen, umerzogen oder kontrolliert.
- Ein einheitlicher Lehrerbund wurde geschaffen.
- Neue Lehrpläne und Bücher wurden eingeführt, die die nationalsozialistische Weltanschauung verbreiteten.
- Pädagogische Freiräume wurden beseitigt.
Example: Die Vereinnahmung der Jugend begann bereits im frühen Alter, wie im Schaubild dargestellt.
Im kulturellen Bereich wurde die Reichsschriftkammer eingerichtet, um unerwünschte Schriften zu entfernen. Ein symbolischer Höhepunkt dieser Zensurpolitik waren die Bücherverbrennungen am 10. Mai 1933.
Quote: "Deutsches Geistesleben und Wissenschaft haben große Rückschritte erlebt."
Diese umfassende Gleichschaltung führte zu einer tiefgreifenden Transformation der deutschen Gesellschaft im Sinne der NS-Ideologie und bereitete den Weg für die Umsetzung der menschenverachtenden Politik des Nationalsozialismus.