Der Nationalismus in Deutschland entwickelte sich als bedeutende politische und gesellschaftliche Bewegung im 19. Jahrhundert. Diese Entwicklung wurde maßgeblich durch die Napoleonischen Kriege und den Wiener Kongress beeinflusst.
Die Zeit der Napoleonischen Kriege prägte Deutschland nachhaltig. Nach der Niederlage Preußens gegen Napoleon 1806 kam es zu wichtigen Reformen im deutschen Raum. Die Befreiungskriege gegen Napoleon (1813-1815) stärkten das deutsche Nationalbewusstsein erheblich. Der anschließende Wiener Kongress von 1814/15 war ein entscheidender Wendepunkt. Unter den wichtigsten Teilnehmern des Wiener Kongresses waren Fürst Metternich für Österreich, Hardenberg für Preußen und Talleyrand für Frankreich. Die Beschlüsse des Wiener Kongresses führten zur Gründung des Deutschen Bundes und zur Restauration der vorrevolutionären Ordnung. Das Prinzip der Solidarität zwischen den europäischen Monarchien sollte den Frieden sichern.
Die Entwicklung des deutschen Nationalismus setzte sich im Kaiserreich fort. Nach der gescheiterten Revolution von 1848 verstärkte sich das Streben nach einem Nationalstaat. Die deutsche Identität wurde zunehmend durch gemeinsame Sprache, Kultur und Geschichte definiert. Im 20. Jahrhundert nahm der Nationalismus teilweise extreme Formen an. Die Geschichte des Nationalismus zeigt, wie aus einer ursprünglich liberalen Bewegung für Einheit und Freiheit später auch aggressive und ausgrenzende Tendenzen entstehen konnten. Diese Entwicklung lässt sich anhand einer Zeittafel von den Anfängen bis zur Reichsgründung 1871 nachvollziehen. Die Auswirkungen dieser nationalistischen Bewegung prägten die deutsche Geschichte nachhaltig und sind bis heute spürbar.