Der große Brand von Rom im Jahr 64 n. Chr. und die anschließende Christenverfolgung unter Kaiser Nero gehören zu den dramatischsten Ereignissen der römischen Geschichte.
Der verheerende Brand, der neun Tage lang wütete, zerstörte große Teile der antiken Metropole. Obwohl die genaue Ursache bis heute ungeklärt ist, wurde Kaiser Nero von vielen Zeitgenossen beschuldigt, das Feuer selbst gelegt zu haben, um Platz für seinen prunkvollen Palast, die Domus Aurea, zu schaffen. Der Kaiser wiederum gab den Christen die Schuld am Brand und leitete damit eine grausame Verfolgungswelle ein. Laut dem Historiker Tacitus wurden Christen bei lebendigem Leib verbrannt oder wilden Tieren in der Arena vorgeworfen. Diese erste systematische Christenverfolgung im Römischen Reich sollte nicht die letzte bleiben.
Nach dem Brand ließ Nero auf dem freigewordenen Gelände seinen gigantischen Palastkomplex errichten. Die Domus Aurea war ein architektonisches Meisterwerk mit vergoldeten Wänden, weitläufigen Gärten und einem künstlichen See. Neros Herrschaft endete jedoch tragisch - nach einem Aufstand des Senats und der Prätorianergarde beging er im Jahr 68 n. Chr. Selbstmord. Seine letzten Worte sollen gewesen sein: "Welch ein Künstler stirbt mit mir!" Sein Grab befand sich im Mausoleum der Familie Domitii an der Via Flaminia, ist heute aber nicht mehr erhalten. Die Ruinen der Domus Aurea können heute noch in Rom besichtigt werden, allerdings nur im Rahmen geführter Touren zu bestimmten Öffnungszeiten.