NS-Wirtschaftspolitik: Ziele, Maßnahmen und Folgen
Die NS-Wirtschaftspolitik verfolgte zwei Hauptziele: die Beseitigung der Arbeitslosigkeit und das Erreichen wirtschaftlicher Eigenständigkeit (Autarkie). Um diese Ziele zu verwirklichen, wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen.
Zu den wichtigsten Maßnahmen gehörte das staatliche Arbeitsbeschaffungsprogramm. Dieses umfasste den Bau von Autobahnen, Flugplätzen und Kasernen. Die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht und der sechsmonatige Reichsarbeitsdienst trugen ebenfalls zur Reduzierung der Arbeitslosigkeit bei. Ein besonderer Fokus lag auf der Aufrüstung.
Vocabulary: MEFO-Wechsel waren ein Finanzierungsinstrument, mit dem die Aufrüstung verschleiert wurde.
Die Finanzierung dieser Maßnahmen erfolgte hauptsächlich durch Staatsschulden, insbesondere durch sogenannte MEFO-Wechsel. Weitere wirtschaftspolitische Eingriffe umfassten einen Preis- und Lohnstopp sowie Bemühungen zur Produktionssteigerung in der Landwirtschaft, die als "Erzeugungsschlacht" bezeichnet wurde. Zudem wurde die Gewinnung einheimischer Rohstoffe verstärkt.
Highlight: Die NS-Wirtschaftspolitik führte zu einer Zwangswirtschaft, in der der Staat massiv in wirtschaftliche Prozesse eingriff.
Die Folgen der NS-Wirtschaftspolitik waren vielschichtig. Einerseits sank die Arbeitslosigkeit und die militärische Stärke Deutschlands nahm zu. Andererseits führte dies zu einer hohen Staatsverschuldung und einer verdeckten Inflation. Der Lebensstandard der Bevölkerung blieb gering, während die landwirtschaftliche Eigenversorgung und die Nutzung einheimischer Rohstoffe zunahmen.
Definition: Verdeckte Inflation bezeichnet einen Preisanstieg, der durch staatliche Maßnahmen wie Preiskontrollen zunächst unterdrückt wird.
Die langfristigen Absichten hinter dieser Wirtschaftspolitik waren die Schaffung gehorsamer Soldaten, der Einsatz der produzierten Rüstungsgüter und die Verhinderung eines Staatsbankrotts durch Eroberungen. Die Bevölkerung sollte zu Opferbereitschaft erzogen werden.
Example: Der Bau von Autobahnen diente nicht nur der Arbeitsbeschaffung, sondern auch militärischen Zwecken für schnelle Truppenbewegungen.
Letztendlich bereitete die NS-Wirtschaftspolitik den Weg in den Krieg vor. Die wirtschaftlichen Maßnahmen waren eng mit den aggressiven außenpolitischen Zielen des NS-Regimes verknüpft und dienten der Vorbereitung Deutschlands auf einen Angriffskrieg.