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Nürnberger Prozesse: Angeklagte und Urteile - Warum Nürnberg?

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Nürnberger Prozesse: Angeklagte und Urteile - Warum Nürnberg?

Die Nürnberger Prozesse waren wegweisende Gerichtsverfahren zur Aufarbeitung der NS-Verbrechen. Sie begannen am 20. November 1945 und markierten einen Wendepunkt in der internationalen Rechtsprechung.

  • Die Hauptkriegsverbrecherprozesse dauerten bis zum 1. Oktober 1946
  • Es gab 24 Nürnberger Prozesse Angeklagte, von denen 21 vor Gericht standen
  • Vier Hauptanklagepunkte: Verschwörung, Verbrechen gegen den Frieden, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit
  • Die Nürnberger Prozesse Urteile Liste umfasste Freisprüche, Gefängnisstrafen und Todesurteile
  • Zwölf Nachfolgeprozesse von 1946-1949 mit 185 weiteren Angeklagten

Die Prozesse waren bedeutend, weil sie Einzelne statt das ganze Land zur Verantwortung zogen, als Vorbild für Demokratie dienten und den Grundstein für das moderne Völkerstrafrecht legten.

14.12.2020

6597

Nürnberger Prozesse - Warum waren diese so bedeutend?
Allgemein
- Beginn der Nürnberger Prozesse: 20. November 1945
- Die 3 größten Verbrech

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Strafen in den Nachfolgeprozessen

Die Urteile in den Nachfolgeprozessen der Nürnberger Prozesse zeigten eine breite Palette von Strafen, die die unterschiedliche Schwere der Verbrechen und die individuelle Schuld der Angeklagten widerspiegelten. Diese Prozesse erweiterten das Spektrum der juristischen Aufarbeitung der NS-Verbrechen erheblich.

Highlight: Die Urteile in den Nachfolgeprozessen reichten von Freisprüchen bis hin zu Todesurteilen, was die differenzierte Betrachtung der einzelnen Fälle durch das Gericht zeigt.

Übersicht der Strafen:

  1. 35 Freisprüche
  2. 24 Todesurteile
  3. 20 lebenslange Haftstrafen
  4. 98 Freiheitsstrafen zwischen 18 Monaten und 25 Jahren

Definition: Ein Freispruch bedeutet, dass der Angeklagte für nicht schuldig befunden und von allen Anklagepunkten entlastet wird.

Es ist wichtig zu beachten, dass die ursprünglichen Urteile nicht in allen Fällen vollstreckt wurden. Im Jahr 1951 wurden viele Strafen herabgesetzt:

  • Nur 12 der 24 Todesurteile wurden tatsächlich vollstreckt
  • 11 der lebenslangen Haftstrafen wurden begnadigt

Example: Die Begnadigung einiger Verurteilter war Teil der sich verändernden politischen Landschaft im Kontext des beginnenden Kalten Krieges.

Diese Entwicklung zeigt, wie sich die juristische und politische Bewertung der NS-Verbrechen im Laufe der Zeit veränderte. Die Herabsetzung vieler Strafen war teilweise auf politischen Druck zurückzuführen, da Deutschland als Verbündeter im Kalten Krieg an Bedeutung gewann.

Quote: "→1951 wurden viele Strafen herabgesetzt"

Die Nürnberger Prozesse Angeklagte und Urteile in den Nachfolgeprozessen verdeutlichen die Komplexität der juristischen Aufarbeitung der NS-Verbrechen. Sie zeigen auch, wie schwierig es war, angemessene Strafen für die unterschiedlichen Formen der Beteiligung am NS-Regime zu finden.

Nürnberger Prozesse - Warum waren diese so bedeutend?
Allgemein
- Beginn der Nürnberger Prozesse: 20. November 1945
- Die 3 größten Verbrech

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Die Rolle der Alliierten bei den Nürnberger Prozessen

Die Durchführung der Nürnberger Prozesse war keineswegs von Anfang an eine beschlossene Sache. Die vier Hauptalliierten - USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion - hatten zunächst sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, wie mit den führenden Nationalsozialisten umgegangen werden sollte.

Highlight: Robert H. Jackson, der spätere Hauptankläger im Nürnberger Prozess, spielte eine entscheidende Rolle bei der Überzeugung der anderen Alliierten.

Die Positionen der Alliierten im Einzelnen:

  1. USA: Befürworteten von Anfang an einen Prozess.
  2. Großbritannien: Der britische Premier Winston Churchill favorisierte zunächst eine sofortige Hinrichtung der NS-Führung ohne Prozess.
  3. Frankreich: War anfänglich gegen einen Prozess, aus Sorge, dass Mittäter in Frankreich entlarvt werden könnten.
  4. Sowjetunion: Josef Stalin wollte ursprünglich den gesamten deutschen Generalstab (etwa 50.000 Männer) ohne Prozess hinrichten lassen.

Quote: "Josef Stalin möchte den ganzen deutschen Generalstab (50.000 Männer) ohne Prozess liquidieren"

Die Verhandlungen zwischen den Alliierten führten schließlich zum Londoner Abkommen vom 8. August 1945, das die Grundregeln des Verfahrens und die Auswahl der Nürnberger Prozesse Angeklagte und Urteile festlegte.

Vocabulary: "Liquidieren" bedeutet in diesem Kontext die gewaltsame Beseitigung oder Tötung von Personen.

Die Einigung auf ein juristisches Verfahren statt summarischer Hinrichtungen war ein wichtiger Schritt zur Etablierung internationaler Rechtsnormen und legte den Grundstein für die spätere Entwicklung des Völkerstrafrechts.

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- Beginn der Nürnberger Prozesse: 20. November 1945
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Gründe für den Prozess

Die Entscheidung, die Nürnberger Prozesse durchzuführen, basierte auf mehreren wichtigen Überlegungen der Alliierten. Ein Hauptgrund war, dass man deutlich machen wollte, dass nicht ganz Deutschland kollektiv schuldig war, sondern dass einzelne Personen für die Verbrechen des NS-Regimes verantwortlich gemacht werden sollten.

Highlight: Die Individualisierung der Schuld war ein zentrales Prinzip der Nürnberger Prozesse.

Durch die Durchführung eines fairen Prozesses wollten die Alliierten zudem demonstrieren, wie eine Demokratie funktioniert. Dies war Teil der Bemühungen, Deutschland zu demokratisieren und von der NS-Ideologie zu befreien.

Quote: "Fairer Prozess → zeigen, wie Demokratie funktioniert"

Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Aufklärung der deutschen Bevölkerung über die Verbrechen des NS-Regimes. Viele Deutsche behaupteten, vor den Prozessen wenig oder nichts von den Taten Hitlers und seiner Gefolgsleute gewusst zu haben. Die Nürnberger Prozesse Originalaufnahmen und die umfangreiche Berichterstattung sollten dazu dienen, diese Unwissenheit zu beseitigen und eine umfassende Aufarbeitung der Vergangenheit zu ermöglichen.

Example: Die öffentliche Präsentation von Beweismaterial, einschließlich Filmaufnahmen aus Konzentrationslagern, konfrontierte die deutsche Öffentlichkeit mit dem vollen Ausmaß der NS-Verbrechen.

Die Prozesse dienten auch dazu, die Nürnberger Prozesse Zeugen zu Wort kommen zu lassen und ihre Erfahrungen zu dokumentieren. Dies war nicht nur für die juristische Aufarbeitung wichtig, sondern auch für die historische Dokumentation und das kollektive Gedächtnis.

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Die Angeklagten und ihre Anklagepunkte

Die Nürnberger Prozesse richteten sich gegen die Hauptverantwortlichen des NS-Regimes. Ursprünglich waren 24 Personen angeklagt, jedoch standen letztendlich nur 21 vor Gericht.

Highlight: Die Anzahl und Auswahl der Angeklagten war sorgfältig überlegt, um die Führungsriege des NS-Regimes repräsentativ abzubilden.

Die Nürnberger Prozesse wie viele Angeklagte Frage lässt sich wie folgt beantworten:

  • 24 ursprünglich Angeklagte
  • 21 tatsächlich vor Gericht stehende Personen

Gründe für die Abwesenheit von drei Angeklagten:

  1. Martin Bormann: verschwunden (in Abwesenheit verurteilt)
  2. Gustav Krupp von Bohlen und Halbach: verhandlungsunfähig aufgrund von Krankheit
  3. Robert Ley: Selbstmord vor Prozessbeginn

Die Angeklagten wurden mit unterschiedlich vielen Anklagepunkten konfrontiert:

  • 0 Angeklagte wurden aufgrund eines einzelnen Punktes angeklagt
  • 4 Angeklagte wurden aufgrund von 2 Punkten angeklagt
  • 6 Angeklagte wurden aufgrund von 3 Punkten angeklagt
  • 14 Angeklagte wurden aufgrund aller 4 Punkte angeklagt

Example: Zu den Nürnberger Prozesse Hauptangeklagte gehörten prominente Figuren wie Hermann Göring, Rudolf Hess und Julius Streicher.

Die Anklage gegen die meisten Beschuldigten aufgrund von drei oder vier Punkten unterstreicht die Schwere und den Umfang ihrer mutmaßlichen Verbrechen. Dies verdeutlicht auch die Absicht der Alliierten, die gesamte Führungsstruktur des NS-Regimes zur Verantwortung zu ziehen.

Quote: "14 wurden aufgrund von allen 4 Punkten angeklagt"

Die Vielfalt der Anklagepunkte gegen die einzelnen Personen zeigt die Komplexität der NS-Verbrechen und die unterschiedlichen Rollen, die die Angeklagten im Regime spielten.

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Die Urteile und Strafen der Nürnberger Prozesse

Die Nürnberger Prozesse Urteile Liste zeigt die ganze Bandbreite der möglichen Strafen, von Freisprüchen bis hin zur Todesstrafe. Die Urteile spiegeln die unterschiedliche Schwere der Verbrechen und die Rolle der einzelnen Angeklagten im NS-Regime wider.

Highlight: Die Urteile der Nürnberger Prozesse setzten einen Präzedenzfall für die strafrechtliche Verfolgung von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Die Strafen im Überblick:

  1. 3 Freisprüche
  2. 1 Verurteilung zu 10 Jahren Gefängnis
  3. 1 Verurteilung zu 15 Jahren Gefängnis
  4. 2 Verurteilungen zu 20 Jahren Gefängnis
  5. 3 Verurteilungen zu lebenslanger Haft
  6. 11 Todesurteile

Definition: Ein Freispruch bedeutet, dass der Angeklagte für nicht schuldig befunden und von allen Anklagepunkten entlastet wird.

Die Nürnberger Prozesse Todesurteile Vollstreckung fand am 15. Oktober 1946 statt. Dies war ein historischer Moment, der das Ende einer Ära markierte und gleichzeitig den Beginn einer neuen Form der internationalen Justiz einläutete.

Example: Zu den zum Tode Verurteilten gehörten unter anderem Hermann Göring (der sich kurz vor der Hinrichtung das Leben nahm), Joachim von Ribbentrop und Ernst Kaltenbrunner.

Die verhängten Gefängnisstrafen variierten in ihrer Länge, was die unterschiedliche Bewertung der individuellen Schuld durch das Gericht widerspiegelt. Die lebenslangen Haftstrafen wurden für besonders schwerwiegende Verbrechen verhängt, bei denen das Gericht die Todesstrafe als nicht angemessen erachtete.

Quote: "11x Tod durch Strang → am 15.Oktober 1946 wurden diese vollstreckt"

Die Nürnberger Prozesse Freisprüche waren ebenfalls bedeutsam, da sie zeigten, dass das Gericht jeden Fall individuell betrachtete und nicht pauschal alle Angeklagten verurteilte. Dies trug zur Legitimität und Glaubwürdigkeit des Prozesses bei.

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Die Nachfolgeprozesse

Nach Abschluss des Hauptkriegsverbrecherprozesses fanden von 1946 bis 1949 zwölf weitere Prozesse statt, die als Nachfolgeprozesse bekannt wurden. Diese Verfahren richteten sich gegen eine breitere Gruppe von Personen, die in verschiedenen Bereichen des NS-Regimes tätig waren.

Highlight: Die Nachfolgeprozesse erweiterten den Fokus der juristischen Aufarbeitung auf verschiedene Berufsgruppen und Institutionen des NS-Staates.

Eckdaten der Nachfolgeprozesse:

  • Zeitraum: 1946-1949
  • Anzahl der Prozesse: 12
  • Gerichtsbarkeit: US-Militärgericht
  • Angeklagte: 185 Personen

Die Angeklagten kamen aus verschiedenen Bereichen:

  1. Mediziner
  2. Juristen
  3. Militärangehörige
  4. Beamte
  5. Unternehmer

Example: Im Ärzte-Prozess standen 23 Personen vor Gericht, die für Menschenversuche und die Tötung von Behinderten verantwortlich gemacht wurden.

Weitere bedeutende Prozesse:

  • Juristen-Prozess: Anklagepunkt war Verbrechen gegen die Menschlichkeit, da für kleine Vergehen bereits die Todesstrafe verhängt wurde.
  • Prozesse gegen Unternehmer (z.B. Krupp, IG Farben): Anklagepunkte waren Zwangsarbeit und die Produktion von Zyklon B.

Vocabulary: "Zyklon B" war das in den Gaskammern der Konzentrationslager verwendete Giftgas.

Diese Nachfolgeprozesse zeigten, dass die Verantwortung für die NS-Verbrechen weit über die politische und militärische Führung hinausging und viele Teile der Gesellschaft involviert waren. Sie trugen wesentlich zur umfassenden Aufarbeitung der NS-Zeit bei und lieferten wichtige Erkenntnisse über die Funktionsweise des NS-Regimes.

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Nürnberger Prozesse - Eine wegweisende juristische Aufarbeitung

Die Nürnberger Prozesse begannen am 20. November 1945 und markierten den Beginn einer neuen Ära in der internationalen Rechtsprechung. Obwohl die drei Hauptverantwortlichen Hitler, Himmler und Goebbels bereits tot waren, entschieden sich die Alliierten für ein Gerichtsverfahren gegen die führenden Nationalsozialisten.

Highlight: Das Londoner Abkommen vom 8. August 1945 legte die Grundlagen für die Prozesse fest.

Die Hauptkriegsverbrecherprozesse dauerten bis zum 1. Oktober 1946 und basierten auf vier Anklagepunkten:

  1. Verschwörung zum Angriffskrieg
  2. Verbrechen gegen den Frieden
  3. Kriegsverbrechen
  4. Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Vocabulary: "Verschwörung zum Angriffskrieg" bezeichnet die Planung und Vorbereitung eines völkerrechtswidrigen Angriffskrieges.

Von den ursprünglich 24 Nürnberger Prozesse Angeklagten standen letztendlich 21 vor Gericht. Die möglichen Strafen reichten von Freispruch über Gefängnisstrafen bis hin zur Nürnberger Prozesse Todesurteile Vollstreckung durch den Strang am 15.10.1946.

Definition: Die "Reeducation" war ein Programm der Alliierten zur Demokratisierung und Entnazifizierung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die Nürnberger Prozesse gelten als Musterbeispiel für die juristische Aufarbeitung von Kriegsverbrechen und haben bis heute Nürnberger Prozesse Auswirkungen bis heute auf das internationale Recht.

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Die Bedeutung der Nürnberger Prozesse

Die Nürnberger Prozesse waren von enormer historischer und juristischer Bedeutung. Sie markierten einen Wendepunkt im internationalen Recht und in der Aufarbeitung von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Ihre Auswirkungen sind bis heute spürbar.

Highlight: Die Nürnberger Prozesse Auswirkungen bis heute sind vielfältig und haben das moderne Völkerstrafrecht maßgeblich geprägt.

Zentrale Aspekte der Bedeutung der Nürnberger Prozesse:

  1. Individuelle Verantwortlichkeit: Die Prozesse etablierten das Prinzip, dass nicht ein ganzer Staat, sondern Einzelpersonen für Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Verantwortung gezogen werden können.

    Quote: "Man wollte nicht das ganze Land, sondern die Einzelnen für die Taten bestrafen"

  2. Teil der "Reeducation": Die Prozesse waren ein wichtiger Bestandteil der Bemühungen der Alliierten, Deutschland zu entnazifizieren und zu demokratisieren.

  3. Erster Schritt zur Demokratisierung: Durch die öffentliche Darlegung der NS-Verbrechen und die Demonstration eines rechtsstaatlichen Verfahrens trugen die Prozesse zur Demokratisierung Deutschlands bei.

    Definition: "Reeducation" bezeichnet das Programm der Alliierten zur Umerziehung und Demokratisierung der deutschen Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg.

  4. Musterbeispiel für internationale Strafgerichtsbarkeit: Die Nürnberger Prozesse gelten als Vorbild für spätere internationale Tribunale und die Entwicklung des Völkerstrafrechts.

    Example: Die Erfahrungen aus den Nürnberger Prozessen flossen in die Gestaltung späterer Tribunale wie dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien oder dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag ein.

  5. Historische Dokumentation: Die umfangreiche Beweisaufnahme und Dokumentation während der Prozesse lieferten wichtiges Material für die historische Forschung und die Aufarbeitung der NS-Zeit.

Die Nürnberger Prozesse haben somit nicht nur zur juristischen Aufarbeitung der NS-Verbrechen beigetragen, sondern auch wichtige Grundlagen für das moderne Völkerstrafrecht geschaffen. Sie zeigten, dass auch hochrangige Staatsvertreter für ihre Taten zur Verantwortung gezogen werden können, und setzten damit neue Maßstäbe in der internationalen Rechtsprechung.

Vocabulary: "Völkerstrafrecht" bezeichnet den Bereich des internationalen Rechts, der sich mit der strafrechtlichen Verfolgung von Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen befasst.

Die Bedeutung der Nürnberger Prozesse reicht weit über ihre Zeit hinaus und hat das Verständnis von internationaler Gerechtigkeit und der Verantwortung von Staaten und Individuen nachhaltig geprägt.

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Kritik an den Nürnberger Prozessen

Trotz ihrer historischen Bedeutung und ihres Beitrags zur Entwicklung des internationalen Strafrechts waren die Nürnberger Prozesse nicht frei von Kritik. Verschiedene Aspekte der Verfahren wurden sowohl von Zeitgenossen als auch von späteren Historikern und Juristen kritisch hinterfragt.

Highlight: Die Kritik an den Nürnberger Prozessen zeigt die Komplexität und die Herausforderungen bei der juristischen Aufarbeitung von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Hauptpunkte der Kritik:

  1. Mangelnde Trennung von Verfasser der Prozessordnung und Richter: Es wurde bemängelt, dass die Siegermächte sowohl die Regeln für die Prozesse festlegten als auch als Richter fungierten.

  2. Einseitige Betrachtung der Kriegsverbrechen: Kriegsverbrechen der Alliierten wurden in den Prozessen nicht thematisiert oder verfolgt.

    Quote: "Kriegsverbrechen der Alliierten im Krieg spielten keine Rolle und wurden nie verfolgt"

  3. Verletzung des Rückwirkungsverbots: Einige der Anklagepunkte, insbesondere "Verbrechen gegen die Menschlichkeit", waren zum Zeitpunkt der Taten noch nicht als Straftatbestände definiert.

    Definition: Das Rückwirkungsverbot besagt, dass eine Tat nur bestraft werden kann, wenn die Strafbarkeit gesetzlich bestimmt war, bevor die Tat begangen wurde.

  4. Vorwurf der Siegerjustiz: Kritiker sahen in den Prozessen eine einseitige und möglicherweise ungerechte Rechtsprechung durch die Siegermächte.

    Vocabulary: "Siegerjustiz" bezeichnet ein sehr strenges, hartes Verhalten der Siegermacht gegenüber den Unterlegenen, das als willkürlich, rücksichtslos und ungerecht empfunden wird.

Diese Kritikpunkte werfen wichtige Fragen zur Legitimität und Fairness internationaler Strafgerichtsprozesse auf. Trotz dieser Kritik wird die historische Bedeutung der Nürnberger Prozesse für die Entwicklung des Völkerstrafrechts und die Aufarbeitung der NS-Verbrechen allgemein anerkannt.

Example: Die Diskussion um die Nürnberger Prozesse hat die Entwicklung späterer internationaler Tribunale, wie den Internationalen Strafgerichtshof, beeinflusst und zu Verbesserungen in der Struktur und Durchführung solcher Verfahren geführt.

Die kritische Auseinandersetzung mit den Nürnberger Prozessen ist Teil eines fortlaufenden Diskurses über internationale Justiz und die juristische Aufarbeitung von Massenverbrechen.

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Der Anfang der Nürnberger Prozesse

Die Nürnberger Prozesse begannen am 20. November 1945, etwa ein halbes Jahr nach dem offiziellen Ende des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai 1945. Diese Zeitspanne war notwendig, um die komplexen juristischen und logistischen Vorbereitungen für dieses beispiellose internationale Gerichtsverfahren zu treffen.

Highlight: Der Beginn der Nürnberger Prozesse markierte den Übergang von der Kriegszeit zur juristischen Aufarbeitung der NS-Verbrechen.

Die Wahl des Datums war nicht zufällig. Es sollte ein deutliches Signal setzen, dass die Siegermächte entschlossen waren, die Verantwortlichen für die Gräueltaten des NS-Regimes zur Rechenschaft zu ziehen. Gleichzeitig wollte man vermeiden, dass zu viel Zeit verging und wichtige Beweise verloren gehen oder Angeklagte fliehen konnten.

Example: Einige hochrangige Nazis wie Martin Bormann waren bereits untergetaucht oder hatten Selbstmord begangen, was die Dringlichkeit der Prozesse unterstrich.

Die Wahl des Beginndatums reflektierte auch den Wunsch, einen klaren Schnitt zur Vergangenheit zu machen und den Beginn einer neuen Ära der internationalen Justiz einzuläuten. Die Nürnberger Prozesse Personen, die vor Gericht standen, repräsentierten die Führungsriege des NS-Regimes und sollten stellvertretend für das gesamte verbrecherische System zur Verantwortung gezogen werden.

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Nürnberger Prozesse: Angeklagte und Urteile - Warum Nürnberg?

Die Nürnberger Prozesse waren wegweisende Gerichtsverfahren zur Aufarbeitung der NS-Verbrechen. Sie begannen am 20. November 1945 und markierten einen Wendepunkt in der internationalen Rechtsprechung.

  • Die Hauptkriegsverbrecherprozesse dauerten bis zum 1. Oktober 1946
  • Es gab 24 Nürnberger Prozesse Angeklagte, von denen 21 vor Gericht standen
  • Vier Hauptanklagepunkte: Verschwörung, Verbrechen gegen den Frieden, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit
  • Die Nürnberger Prozesse Urteile Liste umfasste Freisprüche, Gefängnisstrafen und Todesurteile
  • Zwölf Nachfolgeprozesse von 1946-1949 mit 185 weiteren Angeklagten

Die Prozesse waren bedeutend, weil sie Einzelne statt das ganze Land zur Verantwortung zogen, als Vorbild für Demokratie dienten und den Grundstein für das moderne Völkerstrafrecht legten.

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Allgemein
- Beginn der Nürnberger Prozesse: 20. November 1945
- Die 3 größten Verbrech

Strafen in den Nachfolgeprozessen

Die Urteile in den Nachfolgeprozessen der Nürnberger Prozesse zeigten eine breite Palette von Strafen, die die unterschiedliche Schwere der Verbrechen und die individuelle Schuld der Angeklagten widerspiegelten. Diese Prozesse erweiterten das Spektrum der juristischen Aufarbeitung der NS-Verbrechen erheblich.

Highlight: Die Urteile in den Nachfolgeprozessen reichten von Freisprüchen bis hin zu Todesurteilen, was die differenzierte Betrachtung der einzelnen Fälle durch das Gericht zeigt.

Übersicht der Strafen:

  1. 35 Freisprüche
  2. 24 Todesurteile
  3. 20 lebenslange Haftstrafen
  4. 98 Freiheitsstrafen zwischen 18 Monaten und 25 Jahren

Definition: Ein Freispruch bedeutet, dass der Angeklagte für nicht schuldig befunden und von allen Anklagepunkten entlastet wird.

Es ist wichtig zu beachten, dass die ursprünglichen Urteile nicht in allen Fällen vollstreckt wurden. Im Jahr 1951 wurden viele Strafen herabgesetzt:

  • Nur 12 der 24 Todesurteile wurden tatsächlich vollstreckt
  • 11 der lebenslangen Haftstrafen wurden begnadigt

Example: Die Begnadigung einiger Verurteilter war Teil der sich verändernden politischen Landschaft im Kontext des beginnenden Kalten Krieges.

Diese Entwicklung zeigt, wie sich die juristische und politische Bewertung der NS-Verbrechen im Laufe der Zeit veränderte. Die Herabsetzung vieler Strafen war teilweise auf politischen Druck zurückzuführen, da Deutschland als Verbündeter im Kalten Krieg an Bedeutung gewann.

Quote: "→1951 wurden viele Strafen herabgesetzt"

Die Nürnberger Prozesse Angeklagte und Urteile in den Nachfolgeprozessen verdeutlichen die Komplexität der juristischen Aufarbeitung der NS-Verbrechen. Sie zeigen auch, wie schwierig es war, angemessene Strafen für die unterschiedlichen Formen der Beteiligung am NS-Regime zu finden.

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Die Rolle der Alliierten bei den Nürnberger Prozessen

Die Durchführung der Nürnberger Prozesse war keineswegs von Anfang an eine beschlossene Sache. Die vier Hauptalliierten - USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion - hatten zunächst sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, wie mit den führenden Nationalsozialisten umgegangen werden sollte.

Highlight: Robert H. Jackson, der spätere Hauptankläger im Nürnberger Prozess, spielte eine entscheidende Rolle bei der Überzeugung der anderen Alliierten.

Die Positionen der Alliierten im Einzelnen:

  1. USA: Befürworteten von Anfang an einen Prozess.
  2. Großbritannien: Der britische Premier Winston Churchill favorisierte zunächst eine sofortige Hinrichtung der NS-Führung ohne Prozess.
  3. Frankreich: War anfänglich gegen einen Prozess, aus Sorge, dass Mittäter in Frankreich entlarvt werden könnten.
  4. Sowjetunion: Josef Stalin wollte ursprünglich den gesamten deutschen Generalstab (etwa 50.000 Männer) ohne Prozess hinrichten lassen.

Quote: "Josef Stalin möchte den ganzen deutschen Generalstab (50.000 Männer) ohne Prozess liquidieren"

Die Verhandlungen zwischen den Alliierten führten schließlich zum Londoner Abkommen vom 8. August 1945, das die Grundregeln des Verfahrens und die Auswahl der Nürnberger Prozesse Angeklagte und Urteile festlegte.

Vocabulary: "Liquidieren" bedeutet in diesem Kontext die gewaltsame Beseitigung oder Tötung von Personen.

Die Einigung auf ein juristisches Verfahren statt summarischer Hinrichtungen war ein wichtiger Schritt zur Etablierung internationaler Rechtsnormen und legte den Grundstein für die spätere Entwicklung des Völkerstrafrechts.

Nürnberger Prozesse - Warum waren diese so bedeutend?
Allgemein
- Beginn der Nürnberger Prozesse: 20. November 1945
- Die 3 größten Verbrech

Gründe für den Prozess

Die Entscheidung, die Nürnberger Prozesse durchzuführen, basierte auf mehreren wichtigen Überlegungen der Alliierten. Ein Hauptgrund war, dass man deutlich machen wollte, dass nicht ganz Deutschland kollektiv schuldig war, sondern dass einzelne Personen für die Verbrechen des NS-Regimes verantwortlich gemacht werden sollten.

Highlight: Die Individualisierung der Schuld war ein zentrales Prinzip der Nürnberger Prozesse.

Durch die Durchführung eines fairen Prozesses wollten die Alliierten zudem demonstrieren, wie eine Demokratie funktioniert. Dies war Teil der Bemühungen, Deutschland zu demokratisieren und von der NS-Ideologie zu befreien.

Quote: "Fairer Prozess → zeigen, wie Demokratie funktioniert"

Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Aufklärung der deutschen Bevölkerung über die Verbrechen des NS-Regimes. Viele Deutsche behaupteten, vor den Prozessen wenig oder nichts von den Taten Hitlers und seiner Gefolgsleute gewusst zu haben. Die Nürnberger Prozesse Originalaufnahmen und die umfangreiche Berichterstattung sollten dazu dienen, diese Unwissenheit zu beseitigen und eine umfassende Aufarbeitung der Vergangenheit zu ermöglichen.

Example: Die öffentliche Präsentation von Beweismaterial, einschließlich Filmaufnahmen aus Konzentrationslagern, konfrontierte die deutsche Öffentlichkeit mit dem vollen Ausmaß der NS-Verbrechen.

Die Prozesse dienten auch dazu, die Nürnberger Prozesse Zeugen zu Wort kommen zu lassen und ihre Erfahrungen zu dokumentieren. Dies war nicht nur für die juristische Aufarbeitung wichtig, sondern auch für die historische Dokumentation und das kollektive Gedächtnis.

Nürnberger Prozesse - Warum waren diese so bedeutend?
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Die Angeklagten und ihre Anklagepunkte

Die Nürnberger Prozesse richteten sich gegen die Hauptverantwortlichen des NS-Regimes. Ursprünglich waren 24 Personen angeklagt, jedoch standen letztendlich nur 21 vor Gericht.

Highlight: Die Anzahl und Auswahl der Angeklagten war sorgfältig überlegt, um die Führungsriege des NS-Regimes repräsentativ abzubilden.

Die Nürnberger Prozesse wie viele Angeklagte Frage lässt sich wie folgt beantworten:

  • 24 ursprünglich Angeklagte
  • 21 tatsächlich vor Gericht stehende Personen

Gründe für die Abwesenheit von drei Angeklagten:

  1. Martin Bormann: verschwunden (in Abwesenheit verurteilt)
  2. Gustav Krupp von Bohlen und Halbach: verhandlungsunfähig aufgrund von Krankheit
  3. Robert Ley: Selbstmord vor Prozessbeginn

Die Angeklagten wurden mit unterschiedlich vielen Anklagepunkten konfrontiert:

  • 0 Angeklagte wurden aufgrund eines einzelnen Punktes angeklagt
  • 4 Angeklagte wurden aufgrund von 2 Punkten angeklagt
  • 6 Angeklagte wurden aufgrund von 3 Punkten angeklagt
  • 14 Angeklagte wurden aufgrund aller 4 Punkte angeklagt

Example: Zu den Nürnberger Prozesse Hauptangeklagte gehörten prominente Figuren wie Hermann Göring, Rudolf Hess und Julius Streicher.

Die Anklage gegen die meisten Beschuldigten aufgrund von drei oder vier Punkten unterstreicht die Schwere und den Umfang ihrer mutmaßlichen Verbrechen. Dies verdeutlicht auch die Absicht der Alliierten, die gesamte Führungsstruktur des NS-Regimes zur Verantwortung zu ziehen.

Quote: "14 wurden aufgrund von allen 4 Punkten angeklagt"

Die Vielfalt der Anklagepunkte gegen die einzelnen Personen zeigt die Komplexität der NS-Verbrechen und die unterschiedlichen Rollen, die die Angeklagten im Regime spielten.

Nürnberger Prozesse - Warum waren diese so bedeutend?
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- Beginn der Nürnberger Prozesse: 20. November 1945
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Die Urteile und Strafen der Nürnberger Prozesse

Die Nürnberger Prozesse Urteile Liste zeigt die ganze Bandbreite der möglichen Strafen, von Freisprüchen bis hin zur Todesstrafe. Die Urteile spiegeln die unterschiedliche Schwere der Verbrechen und die Rolle der einzelnen Angeklagten im NS-Regime wider.

Highlight: Die Urteile der Nürnberger Prozesse setzten einen Präzedenzfall für die strafrechtliche Verfolgung von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Die Strafen im Überblick:

  1. 3 Freisprüche
  2. 1 Verurteilung zu 10 Jahren Gefängnis
  3. 1 Verurteilung zu 15 Jahren Gefängnis
  4. 2 Verurteilungen zu 20 Jahren Gefängnis
  5. 3 Verurteilungen zu lebenslanger Haft
  6. 11 Todesurteile

Definition: Ein Freispruch bedeutet, dass der Angeklagte für nicht schuldig befunden und von allen Anklagepunkten entlastet wird.

Die Nürnberger Prozesse Todesurteile Vollstreckung fand am 15. Oktober 1946 statt. Dies war ein historischer Moment, der das Ende einer Ära markierte und gleichzeitig den Beginn einer neuen Form der internationalen Justiz einläutete.

Example: Zu den zum Tode Verurteilten gehörten unter anderem Hermann Göring (der sich kurz vor der Hinrichtung das Leben nahm), Joachim von Ribbentrop und Ernst Kaltenbrunner.

Die verhängten Gefängnisstrafen variierten in ihrer Länge, was die unterschiedliche Bewertung der individuellen Schuld durch das Gericht widerspiegelt. Die lebenslangen Haftstrafen wurden für besonders schwerwiegende Verbrechen verhängt, bei denen das Gericht die Todesstrafe als nicht angemessen erachtete.

Quote: "11x Tod durch Strang → am 15.Oktober 1946 wurden diese vollstreckt"

Die Nürnberger Prozesse Freisprüche waren ebenfalls bedeutsam, da sie zeigten, dass das Gericht jeden Fall individuell betrachtete und nicht pauschal alle Angeklagten verurteilte. Dies trug zur Legitimität und Glaubwürdigkeit des Prozesses bei.

Nürnberger Prozesse - Warum waren diese so bedeutend?
Allgemein
- Beginn der Nürnberger Prozesse: 20. November 1945
- Die 3 größten Verbrech

Die Nachfolgeprozesse

Nach Abschluss des Hauptkriegsverbrecherprozesses fanden von 1946 bis 1949 zwölf weitere Prozesse statt, die als Nachfolgeprozesse bekannt wurden. Diese Verfahren richteten sich gegen eine breitere Gruppe von Personen, die in verschiedenen Bereichen des NS-Regimes tätig waren.

Highlight: Die Nachfolgeprozesse erweiterten den Fokus der juristischen Aufarbeitung auf verschiedene Berufsgruppen und Institutionen des NS-Staates.

Eckdaten der Nachfolgeprozesse:

  • Zeitraum: 1946-1949
  • Anzahl der Prozesse: 12
  • Gerichtsbarkeit: US-Militärgericht
  • Angeklagte: 185 Personen

Die Angeklagten kamen aus verschiedenen Bereichen:

  1. Mediziner
  2. Juristen
  3. Militärangehörige
  4. Beamte
  5. Unternehmer

Example: Im Ärzte-Prozess standen 23 Personen vor Gericht, die für Menschenversuche und die Tötung von Behinderten verantwortlich gemacht wurden.

Weitere bedeutende Prozesse:

  • Juristen-Prozess: Anklagepunkt war Verbrechen gegen die Menschlichkeit, da für kleine Vergehen bereits die Todesstrafe verhängt wurde.
  • Prozesse gegen Unternehmer (z.B. Krupp, IG Farben): Anklagepunkte waren Zwangsarbeit und die Produktion von Zyklon B.

Vocabulary: "Zyklon B" war das in den Gaskammern der Konzentrationslager verwendete Giftgas.

Diese Nachfolgeprozesse zeigten, dass die Verantwortung für die NS-Verbrechen weit über die politische und militärische Führung hinausging und viele Teile der Gesellschaft involviert waren. Sie trugen wesentlich zur umfassenden Aufarbeitung der NS-Zeit bei und lieferten wichtige Erkenntnisse über die Funktionsweise des NS-Regimes.

Nürnberger Prozesse - Warum waren diese so bedeutend?
Allgemein
- Beginn der Nürnberger Prozesse: 20. November 1945
- Die 3 größten Verbrech

Nürnberger Prozesse - Eine wegweisende juristische Aufarbeitung

Die Nürnberger Prozesse begannen am 20. November 1945 und markierten den Beginn einer neuen Ära in der internationalen Rechtsprechung. Obwohl die drei Hauptverantwortlichen Hitler, Himmler und Goebbels bereits tot waren, entschieden sich die Alliierten für ein Gerichtsverfahren gegen die führenden Nationalsozialisten.

Highlight: Das Londoner Abkommen vom 8. August 1945 legte die Grundlagen für die Prozesse fest.

Die Hauptkriegsverbrecherprozesse dauerten bis zum 1. Oktober 1946 und basierten auf vier Anklagepunkten:

  1. Verschwörung zum Angriffskrieg
  2. Verbrechen gegen den Frieden
  3. Kriegsverbrechen
  4. Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Vocabulary: "Verschwörung zum Angriffskrieg" bezeichnet die Planung und Vorbereitung eines völkerrechtswidrigen Angriffskrieges.

Von den ursprünglich 24 Nürnberger Prozesse Angeklagten standen letztendlich 21 vor Gericht. Die möglichen Strafen reichten von Freispruch über Gefängnisstrafen bis hin zur Nürnberger Prozesse Todesurteile Vollstreckung durch den Strang am 15.10.1946.

Definition: Die "Reeducation" war ein Programm der Alliierten zur Demokratisierung und Entnazifizierung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die Nürnberger Prozesse gelten als Musterbeispiel für die juristische Aufarbeitung von Kriegsverbrechen und haben bis heute Nürnberger Prozesse Auswirkungen bis heute auf das internationale Recht.

Nürnberger Prozesse - Warum waren diese so bedeutend?
Allgemein
- Beginn der Nürnberger Prozesse: 20. November 1945
- Die 3 größten Verbrech

Die Bedeutung der Nürnberger Prozesse

Die Nürnberger Prozesse waren von enormer historischer und juristischer Bedeutung. Sie markierten einen Wendepunkt im internationalen Recht und in der Aufarbeitung von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Ihre Auswirkungen sind bis heute spürbar.

Highlight: Die Nürnberger Prozesse Auswirkungen bis heute sind vielfältig und haben das moderne Völkerstrafrecht maßgeblich geprägt.

Zentrale Aspekte der Bedeutung der Nürnberger Prozesse:

  1. Individuelle Verantwortlichkeit: Die Prozesse etablierten das Prinzip, dass nicht ein ganzer Staat, sondern Einzelpersonen für Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Verantwortung gezogen werden können.

    Quote: "Man wollte nicht das ganze Land, sondern die Einzelnen für die Taten bestrafen"

  2. Teil der "Reeducation": Die Prozesse waren ein wichtiger Bestandteil der Bemühungen der Alliierten, Deutschland zu entnazifizieren und zu demokratisieren.

  3. Erster Schritt zur Demokratisierung: Durch die öffentliche Darlegung der NS-Verbrechen und die Demonstration eines rechtsstaatlichen Verfahrens trugen die Prozesse zur Demokratisierung Deutschlands bei.

    Definition: "Reeducation" bezeichnet das Programm der Alliierten zur Umerziehung und Demokratisierung der deutschen Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg.

  4. Musterbeispiel für internationale Strafgerichtsbarkeit: Die Nürnberger Prozesse gelten als Vorbild für spätere internationale Tribunale und die Entwicklung des Völkerstrafrechts.

    Example: Die Erfahrungen aus den Nürnberger Prozessen flossen in die Gestaltung späterer Tribunale wie dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien oder dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag ein.

  5. Historische Dokumentation: Die umfangreiche Beweisaufnahme und Dokumentation während der Prozesse lieferten wichtiges Material für die historische Forschung und die Aufarbeitung der NS-Zeit.

Die Nürnberger Prozesse haben somit nicht nur zur juristischen Aufarbeitung der NS-Verbrechen beigetragen, sondern auch wichtige Grundlagen für das moderne Völkerstrafrecht geschaffen. Sie zeigten, dass auch hochrangige Staatsvertreter für ihre Taten zur Verantwortung gezogen werden können, und setzten damit neue Maßstäbe in der internationalen Rechtsprechung.

Vocabulary: "Völkerstrafrecht" bezeichnet den Bereich des internationalen Rechts, der sich mit der strafrechtlichen Verfolgung von Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen befasst.

Die Bedeutung der Nürnberger Prozesse reicht weit über ihre Zeit hinaus und hat das Verständnis von internationaler Gerechtigkeit und der Verantwortung von Staaten und Individuen nachhaltig geprägt.

Nürnberger Prozesse - Warum waren diese so bedeutend?
Allgemein
- Beginn der Nürnberger Prozesse: 20. November 1945
- Die 3 größten Verbrech

Kritik an den Nürnberger Prozessen

Trotz ihrer historischen Bedeutung und ihres Beitrags zur Entwicklung des internationalen Strafrechts waren die Nürnberger Prozesse nicht frei von Kritik. Verschiedene Aspekte der Verfahren wurden sowohl von Zeitgenossen als auch von späteren Historikern und Juristen kritisch hinterfragt.

Highlight: Die Kritik an den Nürnberger Prozessen zeigt die Komplexität und die Herausforderungen bei der juristischen Aufarbeitung von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Hauptpunkte der Kritik:

  1. Mangelnde Trennung von Verfasser der Prozessordnung und Richter: Es wurde bemängelt, dass die Siegermächte sowohl die Regeln für die Prozesse festlegten als auch als Richter fungierten.

  2. Einseitige Betrachtung der Kriegsverbrechen: Kriegsverbrechen der Alliierten wurden in den Prozessen nicht thematisiert oder verfolgt.

    Quote: "Kriegsverbrechen der Alliierten im Krieg spielten keine Rolle und wurden nie verfolgt"

  3. Verletzung des Rückwirkungsverbots: Einige der Anklagepunkte, insbesondere "Verbrechen gegen die Menschlichkeit", waren zum Zeitpunkt der Taten noch nicht als Straftatbestände definiert.

    Definition: Das Rückwirkungsverbot besagt, dass eine Tat nur bestraft werden kann, wenn die Strafbarkeit gesetzlich bestimmt war, bevor die Tat begangen wurde.

  4. Vorwurf der Siegerjustiz: Kritiker sahen in den Prozessen eine einseitige und möglicherweise ungerechte Rechtsprechung durch die Siegermächte.

    Vocabulary: "Siegerjustiz" bezeichnet ein sehr strenges, hartes Verhalten der Siegermacht gegenüber den Unterlegenen, das als willkürlich, rücksichtslos und ungerecht empfunden wird.

Diese Kritikpunkte werfen wichtige Fragen zur Legitimität und Fairness internationaler Strafgerichtsprozesse auf. Trotz dieser Kritik wird die historische Bedeutung der Nürnberger Prozesse für die Entwicklung des Völkerstrafrechts und die Aufarbeitung der NS-Verbrechen allgemein anerkannt.

Example: Die Diskussion um die Nürnberger Prozesse hat die Entwicklung späterer internationaler Tribunale, wie den Internationalen Strafgerichtshof, beeinflusst und zu Verbesserungen in der Struktur und Durchführung solcher Verfahren geführt.

Die kritische Auseinandersetzung mit den Nürnberger Prozessen ist Teil eines fortlaufenden Diskurses über internationale Justiz und die juristische Aufarbeitung von Massenverbrechen.

Nürnberger Prozesse - Warum waren diese so bedeutend?
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- Beginn der Nürnberger Prozesse: 20. November 1945
- Die 3 größten Verbrech

Der Anfang der Nürnberger Prozesse

Die Nürnberger Prozesse begannen am 20. November 1945, etwa ein halbes Jahr nach dem offiziellen Ende des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai 1945. Diese Zeitspanne war notwendig, um die komplexen juristischen und logistischen Vorbereitungen für dieses beispiellose internationale Gerichtsverfahren zu treffen.

Highlight: Der Beginn der Nürnberger Prozesse markierte den Übergang von der Kriegszeit zur juristischen Aufarbeitung der NS-Verbrechen.

Die Wahl des Datums war nicht zufällig. Es sollte ein deutliches Signal setzen, dass die Siegermächte entschlossen waren, die Verantwortlichen für die Gräueltaten des NS-Regimes zur Rechenschaft zu ziehen. Gleichzeitig wollte man vermeiden, dass zu viel Zeit verging und wichtige Beweise verloren gehen oder Angeklagte fliehen konnten.

Example: Einige hochrangige Nazis wie Martin Bormann waren bereits untergetaucht oder hatten Selbstmord begangen, was die Dringlichkeit der Prozesse unterstrich.

Die Wahl des Beginndatums reflektierte auch den Wunsch, einen klaren Schnitt zur Vergangenheit zu machen und den Beginn einer neuen Ära der internationalen Justiz einzuläuten. Die Nürnberger Prozesse Personen, die vor Gericht standen, repräsentierten die Führungsriege des NS-Regimes und sollten stellvertretend für das gesamte verbrecherische System zur Verantwortung gezogen werden.

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