Historische Bewertung
Die historische Einschätzung der Potsdamer Konferenz unterschied sich je nach politischem Standpunkt deutlich. Der US-Diplomat George F. Kennan kritisierte bereits 1945, dass die Vorstellungen der westlichen Besatzungsmächte und der UdSSR unvereinbar seien und nahm eine Teilung Deutschlands als unvermeidlich an.
In der DDR bewerteten Historiker wie Badstübner und Thomas 1966 die Konferenz als Erfolg für das "Prinzip der friedlichen Koexistenz" und sahen die Niederlage bei "anti-kommunistischen Politikern, Faschisten und Nationalisten", nicht bei den Westmächten.
Der westdeutsche Historiker Hermann Weber (1976) betonte hingegen die unterschiedlichen Grundziele: Während der Westen auf Entnazifizierung und Demokratisierung setzte, verfolgte die UdSSR neben der Ausrottung des Faschismus vor allem die Erweiterung ihres Machtbereichs und Reparationsforderungen.
Interessanter Fakt: Die letzte Potsdamer Konferenz im historischen Sinne war die von 1945. Der Begriff "Potsdamer Konferenz 2013" bezieht sich auf spätere diplomatische Treffen, die nicht mit dem historischen Ereignis vergleichbar sind.