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15.10.2021
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10 15 20 Der folgende Textauszug stammt aus der Abhandlung ,,Germania", die der römische Senator und Historiker Publius Cornelius Tacitus (ca. 58-120 n. Chr.) im Jahr 98 n. Chr. verfasste und veröffentlichte. Der Autor stammte vermutlich aus einer wohlhabenden Familie, wuchs wohl im südlichen Gallien auf, absolvierte ein Studium in Rom und bereiste während seiner politi- schen Laufbahn verschiedene Provinzen. Tacitus war ein Zeitgenosse des römischen Kaisers Trajan, seine Schriften legen jedoch nahe, dass er ein Verfechter der römischen Republik war. Nach bisherigem Kenntnisstand hat Tacitus Germanien nie selbst kennen gelernt, dürfte aber Kontakte zu römischen Beamten und Kaufleuten gehabt haben, die das Gebiet bereist hat- ten. Darüber hinaus stützt er sich auf die Darstellung der Germanen durch Julius Caesar, der in De bello gallico einen Vergleich zwischen Galliern und Germanen zieht um seine Feldzüge gegen die Germanen zu rechtfertigen. Publius Cornelius Tacitus (gemeinfrei auf de.wi- kiquote.org) 20. In jedem Hause wachsen die Kinder nackt und schmutzig zu diesem Gliederbau, zu dieser von uns bestaunten Größe heran. Die Mutter nährt ein jedes an der eigenen Brust, und man überläßt sie nicht Mägden oder Ammen. Herr und Knecht werden unter- schiedslos ohne Zärtelei aufgezogen; unter demselben Vieh, auf demselben Erdboden verbringen sie ihre Zeit, bis das wehrhafte Alter die Freien absondert, ihre Tüchtigkeit sich geltend macht. Spät beginnt beim jungen Manne der Liebesgenuß,...
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und so ist die Zeugungskraft ungeschwächt. Auch mit den Mädchen eilt man nicht; ebenso groß ist die Jugendfrische, ähnlich der hohe Wuchs: den Männern gleich an Alter und Stärke, treten sie in die Ehe ein, und die Kraft der Eltern kehrt in den Kindern wieder. [...] 22. Gleich nach dem Schlafe, den sie häufig bis in den lichten Tag hinein ausdehnen, wa- schen sie sich, öfters warm, da bei ihnen die meiste Zeit Winter ist. Nach dem Waschen speisen sie; jeder hat einen Sitz für sich und einen eigenen Tisch. Dann gehen sie in Waf- fen an ihre Geschäfte und nicht minder oft zu Gelagen. Tag und Nacht durchzuzechen, ist für niemanden eine Schande. Streitigkeiten sind häufig (es handelt sich ja um Betrun- kene); sie enden selten mit bloßen Schimpfreden, öfters mit Totschlag und Blutvergie- Ben. Doch auch über die Aussöhnung mit Feinden, den Abschluß von Heiraten und die Wahl der Stammeshäupter, ja über Krieg und Frieden beraten sie sich vielfach bei Gela- gen, als sei der Mensch zu keiner Zeit aufgeschlossener für unverstell der stärker ent- brannt für erhabene Gedanken. Dieses Volk, ohne Falsch und Trug, offenbart noch stets bei zwanglosem Anlaß die Geheimnisse des Herzens; so liegt denn aller Gesinnung un- verhüllt und offen da. Am folgenden Tage verhandeln sie nochmals, und beide Zeiten erfüllen ihren Zweck; sie beraten, wenn sie sich nicht zu verstellen wissen; sie beschlie- Ben, wenn sie sich nicht irren können. (Zit. nach: Tacitus: Germania. Übersetzung von Manfred Fuhrmann. Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart 1988. S. 16 u. 18.) ➤ Lesen Sie den Text und markieren Sie Aussagen, die Ihnen besonders bemerkenswert (interessant, ku- rios, fragwürdig usw.) vorkommen. > Formulieren Sie eine Untersuchungsfrage, die Sie als Geschichtsforscher an diese Quelle richten. Diese Frage sollte in den nächsten Schritten mithilfe der Quelleninterpretation beantwortet werden können. Quellenanalyse Der vorliegende Quellenauszug wurde von Publius Cornelius Tacitus im Jahr 98 verfasst und veröffentlicht, der Erscheinungsort ist unbekannt. Tacitus war ein römischer Senator und Historiker, der Germanien selbst vermutlich nie bereist hat. Bei der Quelle handelt es sich um ein Monument, da Tacitus wollte, dass die Nachwelt seine Texte liest. Desweiteren sind es deskriptive Quellen, da Tacitus die Lebensweise der Germanen aus seinen Erfahrungen aufschiebt. Tacitus thematisiert in dieser Quelle die Lebensweise der Germanen im privaten und im gesellschaftlichen Bereichen. Während der Entstehung der Quelle befanden sich die Romer mit den Germanen im Krieg. Die Quelle ist an die römische Bevölkerung und besonders an die römischen Soldaten gerichtet. Er möchte die Römer über die Germanen informieren und ihnen zeigen, auf was sie sich in einem Krieg gegen die Germanen vorbereiten müssen In dem ersten Sinnabschnitt (2.1-6) geht es um das Familienleben der Germanen. Tacitus stellt klar, dass die Kinder der Germanen eine fürsorgliche, aber augleich strenge Erziehung genießen. Dabei spielen die Verhältnisse aus denen die jungen Germanen entstammen keine Rolle alle werden gleich behandelt. In dem zweiten Sinnabschnitt (2.6-9) geht es um das Liebesleben der Germanen. Der Autor berichtet, dass beide Ehepartner zum Zeitpunkt der Eheschließung im angemessenen Alter sind, und so können sie ihre bereits gesammelten Erfahrungen an ihre Kinder weitergeben. In dem dritten Sinnabschnitt geht es um den Alltag der Ger- maren. Sie haben einen geregelten Tagesablauf, bei dem darauf geachtet wird, dass sie alle ihre Pflichten erledigen und dabei ihre volle Kraft ausnutzen können. Im vierten und letaten Sinna bschnitt (2.14-23) geht es um das Verhalten der Germanen im Umgang mit der Bevölkerung. Schon die kleinsten Dinge nehmen sie ernst, weshalb oft Streitigkeiten entstehen. Beratungen innerhalb einer Gruppe sind ebenfalls nicht selten, allerdings beraten sie sich immer nur dann, wenn Sie betrunken sind, so können sie sicher sein, dass jeder die Wahrheit sagt. Entschieden wird dann allerdings erst am nächsten Tag, sodass vernünftige Entscheidungen getroffen werden können. Während diese Quelle verfasst wurde, befand sich das Reich der Römer in einer Blütezeit. Diese Zeit war eng mit dem Frieden verbunden. Das lag daran, dass es zuvor einen Schüchternden Krieg mit den Germanen gab. Keiner der römischen Soldaten wollte wieder einen Krieg mit den Germanen riskieren. Eigentlich verhalten sich die Römer gegenüber Fremden Sehr überlegen und sehen andere Völker als unterentwickelt an, dies könnte ein Grund sein, warum Tacitus die Quelle verfasst hat. Eventuell hatte er von Anfang an die Absicht, die Germanen als gut entwickelt darzustellen, um einen weiteren Krieg zu verhindern. ein- Tacitus wollte mit der Quelle die römische Bevölkerung über die Germanen informieren um Sie besser einschätzen zu können. Man merkt, dass Tacitus eine negative Einstellung gegen- über den Germanen hat. Tacitus wollte der römischen Bevölkerung mitteilen, dass die Germanen nicht mit den Römern gleichausetzen sind. Demnach merkt man eine gewisse Art von Respekt, da die Germanen sehr Waffengewandt und groß sind. Die Quelle ist an manchen Stellen sehr wiedersprüchig. Zum Beispiel sagte Tacitus, dass die Germanen sehr dreckig sind, wähend er berichtet, dass sie sich oft waschen. Das zeigt, dass er die römische Bevölkerung beeinflussen will, da er ein negatives Bild der Germanen vermittelt. Taotus möchte die Römer auf einen weiteren möglichen Krieg gegen de Germanen vorbereiten, indem ihrem Leben berichtet. er ihnen von