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Katholischer Widerstand im 2. Weltkrieg: Wer war der Löwe von Münster?

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Katholischer Widerstand im 2. Weltkrieg: Wer war der Löwe von Münster?
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Der katholische Widerstand gegen die NS-Euthanasie wird in einer kraftvollen Predigt des Bischofs von Münster, Clemens August Graf von Galen, vom 3. August 1941 deutlich. Von Galen prangert die systematische Ermordung "unproduktiver" Menschen an und warnt vor den verheerenden gesellschaftlichen Folgen.

  • Von Galen kritisiert scharf die Tötung von Kranken und Behinderten
  • Er argumentiert, dass jeder Mensch ein Recht auf Leben hat, unabhängig von seiner Produktivität
  • Die Predigt ist ein bedeutendes Beispiel für den kirchlichen Widerstand im Nationalsozialismus
  • Von Galen warnt vor dem Vertrauensverlust in Ärzte und der Verrohung der Gesellschaft
  • Er beruft sich auf das christliche Gebot "Du sollst nicht töten"

7.1.2021

800

Bischof von Galens mutige Predigt gegen die NS-Euthanasie

Die Predigt des Bischofs von Münster, Clemens August Graf von Galen, vom 3. August 1941 ist ein bedeutendes Dokument des katholischen Widerstands gegen die nationalsozialistische Euthanasie-Politik. Von Galen prangert darin die systematische Ermordung von Kranken und Behinderten an, die als "unproduktiv" eingestuft wurden.

Highlight: Von Galen hatte bereits zuvor schriftlich gegen die Krankenmorde protestiert, jedoch ohne Erfolg. Nun wendet er sich in dieser öffentlichen Predigt direkt an seine Gemeinde.

Der Bischof argumentiert, dass diese Menschen kein Verbrechen begangen haben und ihr Leben nicht verwirkt haben, nur weil sie als "unproduktiv" gelten. Er stellt die provokante Frage, ob Menschen nur so lange ein Recht auf Leben haben, wie sie als produktiv angesehen werden.

Zitat: "Hast du, habe ich nur so lange das Recht zu leben, als wir produktiv sind, so lange wir als produktiv von andern anerkannt werden?"

Von Galen warnt eindringlich vor den Konsequenzen, wenn dieser Grundsatz akzeptiert würde. Er weist darauf hin, dass dann auch alte Menschen, Kriegsversehrte und alle, die irgendwann "unproduktiv" werden, in Gefahr wären.

Beispiel: Der Bischof nennt explizit Soldaten, die als Schwerkriegsverletzte oder Invaliden aus dem Krieg zurückkehren, als potenzielle Opfer einer solchen Denkweise.

II. WK
führt Grün-15
de auf, die
Zur Tötung
führen dürften
Ich hatte bereits am 26. Juli bei der Provinzi-
alverwaltung der Provinz Westfale

Quellenanalyse: Formale Aspekte und historischer Kontext

Die vorliegende Quelle ist ein Auszug aus einer Predigt des katholischen Bischofs von Münster, Clemens August Graf von Galen, gehalten am 3. August 1941. Der Text stammt aus dem Werk "Ursachen und Folgen" von Herbert Michaelis und Ernst Schraepler, veröffentlicht 1975 in Berlin.

Definition: Eine Predigt ist eine religiöse Rede, die in der Regel während eines Gottesdienstes gehalten wird und sich mit der Auslegung biblischer Texte oder aktuellen Themen aus christlicher Perspektive befasst.

Der historische Kontext dieser Predigt ist die Zeit des Zweiten Weltkriegs und der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland. Besonders relevant ist hier das Euthanasie-Programm der Nationalsozialisten, das zur systematischen Ermordung von Menschen mit Behinderungen führte.

Die Hauptabsichten des Bischofs lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  1. Öffentliche Anklage gegen die Krankenmorde
  2. Verteidigung des Rechts auf Leben für alle Menschen
  3. Warnung vor den gesellschaftlichen Konsequenzen dieser Politik
  4. Aufruf zum Widerstand gegen diese unmenschliche Praxis

Highlight: Von Galens Predigt ist ein bedeutendes Beispiel für den kirchlichen Widerstand im Nationalsozialismus. Sie zeigt, wie die katholische Kirche im 2. Weltkrieg versuchte, gegen die Verbrechen des Regimes Stellung zu beziehen.

Der totalitäre Herrschaftsanspruch der Nationalsozialisten stellte für von Galen eine große Herausforderung dar. Er musste abwägen zwischen seiner Pflicht als Kirchenvertreter, gegen Unrecht aufzustehen, und der Gefahr, die eine solche öffentliche Kritik am Regime mit sich brachte.

Beispiel: Von Galen erwähnt in seiner Predigt, dass er bereits zuvor schriftlich bei der Provinzialverwaltung Einspruch erhoben hatte, was jedoch erfolglos blieb. Dies zeigt, dass er zunächst den offiziellen Weg des Protests wählte, bevor er sich öffentlich äußerte.

Die Argumentation von Galens basiert auf christlichen Werten und ethischen Prinzipien. Er stellt die Frage nach dem Wert des menschlichen Lebens in den Mittelpunkt und warnt vor den Konsequenzen, wenn dieser Wert relativiert wird.

II. WK
führt Grün-15
de auf, die
Zur Tötung
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Ich hatte bereits am 26. Juli bei der Provinzi-
alverwaltung der Provinz Westfale

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Die gesellschaftlichen Folgen der Euthanasie-Politik

In seiner Predigt geht Bischof von Galen auch auf die weitreichenden gesellschaftlichen Auswirkungen der NS-Euthanasie ein. Er warnt vor einem grundlegenden Vertrauensverlust, der bis in die Familien hineinreichen würde.

Highlight: Von Galen befürchtet eine "Verwilderung der Sitten" und ein allgemeines Misstrauen in der Gesellschaft, wenn die Tötung "unproduktiver" Menschen geduldet wird.

Besonders dramatisch schildert er den möglichen Vertrauensverlust gegenüber Ärzten. Die Angst, als "unproduktiv" gemeldet und getötet zu werden, könnte das Arzt-Patienten-Verhältnis nachhaltig zerstören.

Zitat: "Wer kann noch Vertrauen haben zu einem Arzt? Vielleicht meldet er den Kranken als 'unproduktiv' an und erhält die Anweisung, ihn zu töten."

Der Bischof beruft sich in seiner Argumentation auf das christliche Gebot "Du sollst nicht töten". Er betont, dass dieses Gebot von Gott gegeben wurde und tief im menschlichen Gewissen verankert ist.

Definition: Das Gebot "Du sollst nicht töten" ist eines der Zehn Gebote, die nach christlicher und jüdischer Tradition von Gott offenbart wurden.

Von Galen warnt eindringlich davor, dieses fundamentale Gebot nicht nur zu übertreten, sondern dessen Übertretung sogar zu dulden und ungestraft zuzulassen. Er sieht darin eine ernsthafte Gefahr für das deutsche Volk und die gesamte Menschheit.

II. WK
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Bewertung von Galens Verhalten und Argumentation

Bischof von Galens Predigt gegen die NS-Euthanasie ist ein herausragendes Beispiel für den katholischen Widerstand gegen das NS-Regime. Seine Argumentation ist klar, überzeugend und mutig.

Stärken seiner Argumentation:

  1. Er spricht konkrete Fälle an und macht das Ausmaß der Verbrechen deutlich.
  2. Er zeigt die logischen Konsequenzen dieser Politik auf und macht sie für jeden nachvollziehbar.
  3. Er appelliert an universelle Werte und das christliche Gewissen.
  4. Er warnt vor den gesellschaftlichen Folgen und dem Vertrauensverlust.

Highlight: Von Galen gelang es, die komplexe ethische Frage auf eine einfache, aber wirkungsvolle Formel zu bringen: "Hast du, habe ich nur so lange das Recht zu leben, als wir produktiv sind?"

Allerdings muss auch kritisch angemerkt werden, dass von Galen sich hauptsächlich auf die Tötung von Kranken und Behinderten konzentriert und andere Opfergruppen des NS-Regimes nicht explizit erwähnt.

Insgesamt ist von Galens Predigt ein beeindruckendes Zeugnis des kirchlichen Widerstands und hatte tatsächlich Auswirkungen: Die öffentlichen Proteste trugen dazu bei, dass Hitler die "Aktion T4" offiziell stoppen ließ, auch wenn die Morde im Geheimen weitergingen.

Zitat: "Wehe den Menschen, wehe unserm deutschen Volke, wenn das heilige Gebot Gottes 'Du sollst nicht töten' [...] nicht nur übertreten, sondern wenn diese Übertretung sogar geduldet und ungestraft ausgeübt wird!"

Diese Worte von Galens zeigen eindrucksvoll, wie der "Löwe von Münster", wie er später genannt wurde, seine moralische Autorität als Bischof nutzte, um gegen die Verbrechen des NS-Regimes Stellung zu beziehen.

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Analyse der Predigt im historischen Kontext

Die Predigt von Bischof Clemens August Graf von Galen vom 3. August 1941 ist ein bedeutendes Dokument des kirchlichen Widerstands im Nationalsozialismus. Sie muss im Kontext der nationalsozialistischen Euthanasie-Politik betrachtet werden, die als "Aktion T4" bekannt wurde.

Vocabulary: "Aktion T4" war der Tarnname für die systematische Ermordung von Menschen mit körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen im Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus.

Von Galen spricht in seiner Predigt konkrete Fälle an, wie den Abtransport von 800 Kranken aus der Heil- und Pflegeanstalt Warstein. Dies zeigt, dass er gut informiert war über die Vorgänge in seinem Bistum.

Die Hauptabsichten des Bischofs lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  1. Öffentliche Anprangerung der Krankenmorde
  2. Warnung vor den gesellschaftlichen Folgen dieser Politik
  3. Verteidigung des christlichen Wertes der Unantastbarkeit des menschlichen Lebens
  4. Mobilisierung der Gläubigen zum Widerstand gegen diese unmenschliche Praxis

Highlight: Von Galens mutige öffentliche Stellungnahme war eine Seltenheit im damaligen Deutschland und hatte erhebliche Auswirkungen auf die öffentliche Meinung.

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  • Von Galen kritisiert scharf die Tötung von Kranken und Behinderten
  • Er argumentiert, dass jeder Mensch ein Recht auf Leben hat, unabhängig von seiner Produktivität
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Bischof von Galens mutige Predigt gegen die NS-Euthanasie

Die Predigt des Bischofs von Münster, Clemens August Graf von Galen, vom 3. August 1941 ist ein bedeutendes Dokument des katholischen Widerstands gegen die nationalsozialistische Euthanasie-Politik. Von Galen prangert darin die systematische Ermordung von Kranken und Behinderten an, die als "unproduktiv" eingestuft wurden.

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Der Bischof argumentiert, dass diese Menschen kein Verbrechen begangen haben und ihr Leben nicht verwirkt haben, nur weil sie als "unproduktiv" gelten. Er stellt die provokante Frage, ob Menschen nur so lange ein Recht auf Leben haben, wie sie als produktiv angesehen werden.

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Der totalitäre Herrschaftsanspruch der Nationalsozialisten stellte für von Galen eine große Herausforderung dar. Er musste abwägen zwischen seiner Pflicht als Kirchenvertreter, gegen Unrecht aufzustehen, und der Gefahr, die eine solche öffentliche Kritik am Regime mit sich brachte.

Beispiel: Von Galen erwähnt in seiner Predigt, dass er bereits zuvor schriftlich bei der Provinzialverwaltung Einspruch erhoben hatte, was jedoch erfolglos blieb. Dies zeigt, dass er zunächst den offiziellen Weg des Protests wählte, bevor er sich öffentlich äußerte.

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Der Bischof beruft sich in seiner Argumentation auf das christliche Gebot "Du sollst nicht töten". Er betont, dass dieses Gebot von Gott gegeben wurde und tief im menschlichen Gewissen verankert ist.

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