Die Rolle der Bevölkerung in der Weimarer Republik
Die Weimarer Republik sah sich von Beginn an mit großen Herausforderungen konfrontiert. Anhänger radikaler Parteien von rechts und links forderten offen die Beseitigung der parlamentarischen Demokratie. Die zunehmende politische Polarisierung und Radikalisierung der Gesellschaft stellten eine ernsthafte Bedrohung für die erste Demokratie in Deutschland dar.
Highlight: Die politische Spaltung der Gesellschaft war eine der Hauptursachen für das Scheitern der Weimarer Republik.
Verschiedene einflussreiche Gruppen standen der neuen Staatsform kritisch gegenüber:
Die Reichswehr agierte weitgehend unkontrolliert als "Staat im Staate" und entzog sich der parlamentarischen Kontrolle.
Vocabulary: "Staat im Staate" bezeichnet eine Institution innerhalb eines Staates, die sich der Kontrolle durch die regulären staatlichen Organe entzieht.
Die Großindustrie strebte nach einer Befreiung von der "Last des Sozialstaats" und vertrat eine autoritäre Staatsvorstellung. Bei Tarifauseinandersetzungen zeigte sie eine harte Haltung gegenüber den Arbeitnehmern.
Großagrarier, insbesondere die ostelbischen Großgrundbesitzer wie Paul von Hindenburg, verfolgten einen antiparlamentarischen Kurs und übten großen politischen Einfluss aus.
Example: Paul von Hindenburg, der spätere Reichspräsident, repräsentierte als ostelbischer Großgrundbesitzer die konservativen, antidemokratischen Kräfte.