Soziale Schichtung nach Dahrendorf und Geißler
Das Hausmodell von Ralf Dahrendorf aus dem Jahr 1965 und seine Modernisierung durch Rainer Geißler 2009 bieten einen detaillierten Einblick in die soziale Schichtung der deutschen Bevölkerung. Diese Modelle sind wichtige Instrumente zur Analyse sozialer Ungleichheit und gesellschaftlicher Strukturen.
Definition: Soziale Schichtung bezeichnet die hierarchische Gliederung einer Gesellschaft in verschiedene Gruppen basierend auf Faktoren wie Beruf, Einkommen und Bildung.
Dahrendorfs Modell unterteilt die westdeutsche Gesellschaft der 1960er Jahre in sieben Schichten:
- Eliten
- Dienstklasse
- Arbeiterelite
- Mittelstand
- Falscher Mittelstand
- Arbeiterschicht
- Unterschicht
Highlight: Dahrendorfs Modell berücksichtigt die Durchlässigkeit zwischen den Schichten, was eine dynamische Sicht auf die Gesellschaftsstruktur ermöglicht.
Geißlers modernisiertes Modell von 2009 basiert auf dem Mikrozensus und berücksichtigt Umschichtungen in der Gesellschaft. Es verwendet Kriterien wie Beruf, Qualifikation, Einkommen und gesellschaftlichen Einfluss zur Schichteinteilung.
Vocabulary: Mikrozensus ist eine repräsentative Haushaltsbefragung der amtlichen Statistik in Deutschland.
Kritikpunkte an den Modellen umfassen:
- Begrenzte Berücksichtigung kultureller Vielfalt
- Fokus auf Erwerbstätigkeit des Haushalts
- Unzureichende Integration ausländischer Mitbürger beiDahrendorf
Example: Ein Beispiel für die Anwendung dieser Modelle ist die Analyse von Konflikten und Machtbeziehungen zwischen den Schichten oder die Untersuchung von Armut in der Gesellschaft.