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Ständegesellschaft im Mittelalter - Alles über Armut und Fürsorge!

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Ständegesellschaft im Mittelalter - Alles über Armut und Fürsorge!
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Die Ständegesellschaft im Mittelalter und die Entwicklung der Armenfürsorge waren komplexe soziale Phänomene. Die Einstellung gegenüber Armut und Bettlern wandelte sich von einer religiös motivierten Almosenpraxis zu einer organisierten, kommunalen Armenpolitik. Dieser Wandel wurde durch verschiedene Faktoren wie steigende Armut, Hungersnöte, die wachsende Bedeutung der Geldwirtschaft und die Reformation beeinflusst.

  • Die Armenfürsorge entwickelte sich von einer freiwilligen Wohltätigkeit zu einer strukturierten sozialen Verantwortung.
  • Kommunalisierung, Rationalisierung, Bürokratisierung und Pädagogisierung waren Kernaspekte dieser Entwicklung.
  • Unterschiede zwischen dörflicher und städtischer Fürsorge zeigten sich in spezifischen Institutionen und Praktiken.

29.10.2021

630

1.6. Soziale Sicherheit in der Ständegesellschaft
Wandel Einstellung gegenüber Armut & Bettlern
Vorher
Abüßung von Sünden durch
Almosen an A

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Wandel der Armenfürsorge in der Ständegesellschaft

Die Ständegesellschaft im Mittelalter erfuhr einen bedeutenden Wandel in der Einstellung gegenüber Armut und Bettlern. Ursprünglich galt das Almosengeben als Möglichkeit zur Sündenabüßung, was zu unorganisierten Almosenvergaben führte.

Definition: Armenfürsorge bezeichnet die Unterstützung und Versorgung von bedürftigen Menschen durch die Gesellschaft oder Institutionen.

Mehrere Faktoren führten zu einer Veränderung dieser Praxis:

  1. Steigende Bettlerarmut
  2. Hungersnöte, die eine bessere Organisation der Hilfe erforderten
  3. Die wachsende Bedeutung von Geldwirtschaft und Handel
  4. Die Reformation, die die Bedeutung von Almosen verringerte

Highlight: Die Reformation, insbesondere durch Luthers neue Ideen, hatte einen signifikanten Einfluss auf die Veränderung der Armenfürsorge.

Diese Entwicklungen führten zu einer Veränderung der moralischen Haltung gegenüber Armut und Bettlern. Armut wurde zunehmend als verwerflich angesehen, oft mit dem Vorwurf der Faulheit und Gier verbunden. Dies resultierte in einer gesteuerten Armenpolitik mit Almosenlisten und Bettlerzeichen, die letztlich zur Ausgrenzung führte.

Die Fürsorge, die bis dahin eine freiwillige Wohltätigkeit von Privatleuten und der Kirche war, unterlag nun folgenden Prozessen:

  1. Kommunalisierung: Die Armenfürsorge wurde Privatleuten und der Kirche entzogen und von einer Organisation übernommen.
  2. Rationalisierung: Es entstanden Kriterien zur Bestimmung der Bedürftigkeit und Arbeitsfähigkeit.
  3. Bürokratisierung: Eine Sozialverwaltung regelte die Verteilung der Gelder und hatte das Recht, notfalls mit Gewalt einzugreifen.
  4. Pädagogisierung: Die Sozialverwaltung zielte darauf ab, erzieherisch und helfend auf Bedürftige einzuwirken ("Hilfe zur Selbsthilfe").

Example: Ein Beispiel für die städtische Fürsorge ist die Fuggerei, eine Stiftung, die soziale Leistungen wie Wohnungen bereitstellte.

Die dörfliche Fürsorge zeichnete sich durch das Heimatrecht, Landzünfte und kirchliche Stiftungen aus, während die städtische Fürsorge Hospitäler, Waisenhäuser, Stiftungen und Zünfte umfasste.

Vocabulary: Zünfte waren Zusammenschlüsse von Handwerkern, die auch eine Unterstützungs- und Versorgungsfunktion für ihre Mitglieder hatten.

Diese Entwicklungen zeigen den komplexen Wandel der Armenfürsorge von einer religiös motivierten Praxis zu einem strukturierten sozialen System in der Ständegesellschaft des Mittelalters.

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Philipp, iOS User

Die App ist sehr einfach und gut gestaltet. Bis jetzt habe ich immer alles gefunden, was ich gesucht habe :D

Lena, iOS Userin

Ich liebe diese App ❤️, ich benutze sie eigentlich immer, wenn ich lerne.

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  • Die Armenfürsorge entwickelte sich von einer freiwilligen Wohltätigkeit zu einer strukturierten sozialen Verantwortung.
  • Kommunalisierung, Rationalisierung, Bürokratisierung und Pädagogisierung waren Kernaspekte dieser Entwicklung.
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Die Ständegesellschaft im Mittelalter erfuhr einen bedeutenden Wandel in der Einstellung gegenüber Armut und Bettlern. Ursprünglich galt das Almosengeben als Möglichkeit zur Sündenabüßung, was zu unorganisierten Almosenvergaben führte.

Definition: Armenfürsorge bezeichnet die Unterstützung und Versorgung von bedürftigen Menschen durch die Gesellschaft oder Institutionen.

Mehrere Faktoren führten zu einer Veränderung dieser Praxis:

  1. Steigende Bettlerarmut
  2. Hungersnöte, die eine bessere Organisation der Hilfe erforderten
  3. Die wachsende Bedeutung von Geldwirtschaft und Handel
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Highlight: Die Reformation, insbesondere durch Luthers neue Ideen, hatte einen signifikanten Einfluss auf die Veränderung der Armenfürsorge.

Diese Entwicklungen führten zu einer Veränderung der moralischen Haltung gegenüber Armut und Bettlern. Armut wurde zunehmend als verwerflich angesehen, oft mit dem Vorwurf der Faulheit und Gier verbunden. Dies resultierte in einer gesteuerten Armenpolitik mit Almosenlisten und Bettlerzeichen, die letztlich zur Ausgrenzung führte.

Die Fürsorge, die bis dahin eine freiwillige Wohltätigkeit von Privatleuten und der Kirche war, unterlag nun folgenden Prozessen:

  1. Kommunalisierung: Die Armenfürsorge wurde Privatleuten und der Kirche entzogen und von einer Organisation übernommen.
  2. Rationalisierung: Es entstanden Kriterien zur Bestimmung der Bedürftigkeit und Arbeitsfähigkeit.
  3. Bürokratisierung: Eine Sozialverwaltung regelte die Verteilung der Gelder und hatte das Recht, notfalls mit Gewalt einzugreifen.
  4. Pädagogisierung: Die Sozialverwaltung zielte darauf ab, erzieherisch und helfend auf Bedürftige einzuwirken ("Hilfe zur Selbsthilfe").

Example: Ein Beispiel für die städtische Fürsorge ist die Fuggerei, eine Stiftung, die soziale Leistungen wie Wohnungen bereitstellte.

Die dörfliche Fürsorge zeichnete sich durch das Heimatrecht, Landzünfte und kirchliche Stiftungen aus, während die städtische Fürsorge Hospitäler, Waisenhäuser, Stiftungen und Zünfte umfasste.

Vocabulary: Zünfte waren Zusammenschlüsse von Handwerkern, die auch eine Unterstützungs- und Versorgungsfunktion für ihre Mitglieder hatten.

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