Das Encomienda-System: Grundlagen und Umsetzung
Die Verfügung von Königin Isabella vom 20. Dezember 1503 legte den Grundstein für das Encomienda-System in den spanischen Kolonien Amerikas. Dieses System wurde nach der Eroberung Mexikos auch auf dieses Gebiet ausgeweitet und prägte die soziale und wirtschaftliche Struktur der Kolonien maßgeblich.
Definition: Das Encomienda-System war eine Form der Arbeitszuweisung und Missionierung, bei der indigene Bevölkerungsgruppen spanischen Siedlern Encomenderos zur Arbeit zugeteilt wurden.
Die Hauptaspekte der Verfügung umfassten:
- Die Verpflichtung der indigenen Bevölkerung zur Arbeit für die spanischen Siedler
- Die Festlegung von Tagelohn und Unterhalt für die Arbeiter
- Die Rolle der Häuptlinge Kaziken bei der Bereitstellung von Arbeitskräften
- Die religiöse Unterweisung der indigenen Bevölkerung
Highlight: Obwohl das System vorgab, die Indigenen als freie Menschen zu behandeln, enthielt es deutliche Elemente von Zwang und Ungleichheit.
Die Verfügung betonte die Notwendigkeit, die indigene Bevölkerung zur Interaktion mit den Christen zu zwingen, sowohl in der Arbeit als auch im täglichen Leben. Dies sollte nicht nur wirtschaftliche Ziele erfüllen, sondern auch die Christianisierung der Einheimischen fördern.
Vocabulary: Encomenderos waren spanische Siedler, denen im Rahmen des Encomienda-Systems indigene Arbeitskräfte zugeteilt wurden.
Die Arbeitsbedingungen und Entlohnung sollten vom Gouverneur festgelegt werden, wobei die Art der Arbeit und die lokalen Bedingungen berücksichtigt werden sollten. Dies zeigt einen Versuch, ein gewisses Maß an Fairness in das System einzubauen, auch wenn die Grundstruktur auf Ausbeutung basierte.
Example: Ein Kazike könnte verpflichtet worden sein, 50 Arbeiter für die Goldschürfung bereitzustellen, während ein anderer 100 Arbeiter für die Landwirtschaft zur Verfügung stellen musste.