Der Wiener Kongress und seine Vorgeschichte
Der Wiener Kongress von 1815 markierte einen Wendepunkt in der europäischen Geschichte. Er fand statt, nachdem Frankreich seit 1792 in den Koalitionskriegen gegen andere europäische Großmächte gekämpft hatte, die sich der Französischen Revolution widersetzten.
Highlight: Napoleon Bonaparte kam 1799 in Frankreich an die Macht und eroberte große Teile Europas, bevor er im Frühjahr 1814 besiegt wurde.
Nach Napoleons Niederlage trafen sich die führenden Staatsmänner unter der Leitung von Metternich in Wien, um Europa neu zu ordnen. Dies war notwendig geworden, da die vorherige französische Fremdherrschaft tiefgreifende Veränderungen in der politischen Landschaft hinterlassen hatte.
Beschlossene Prinzipien des Wiener Kongresses
Die Wiener Kongress Beschlüsse basierten auf mehreren Grundprinzipien:
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Restauration: Dies bedeutete die Wiederherstellung der vorrevolutionären politischen Ordnung, auch bekannt als Ancien Régime.
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Legitimität: Dieses Prinzip besagte, dass die einzig als richtig anerkannte Herrschaftsberechtigung unter dem Gottesgnadentum stand.
Definition: Das Gottesgnadentum rechtfertigte die Herrschaft der Fürsten als von Gott gegeben und lehnte jegliches Widerstandsrecht des Volkes ab.
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Solidarität: Die Monarchen sollten sich gegenseitig unterstützen, um revolutionäre Bewegungen abzuwehren und ihre Herrschaft zu stabilisieren.
Die Deutsche Frage
Ein zentrales Thema des Kongresses war die Zukunft der deutschen Staaten. Es gab verschiedene Ansichten darüber, wie mit dem ehemaligen Heiligen Römischen Reich deutscher Nation umgegangen werden sollte:
- Einige befürworteten die Wiederherstellung des alten Reiches WienerKongressRestauration.
- Nationale Kräfte forderten die Bildung eines deutschen Nationalstaates.
- Die Mittelstaaten sahen in einem starken Nationalstaat eine Bedrohung für ihre Souveränität.
- Die Großmächte wollten ein Gleichgewicht in Mitteleuropa schaffen, das stark genug war, um Frankreich und Russland entgegenzuwirken, aber nicht so stark, dass es selbst zur Hegemonialmacht werden könnte.
Highlight: Die Lösung dieser komplexen Situation war die Gründung des Deutschen Bundes.
Ergebnisse des Wiener Kongresses
Die Wiener Kongress Folgen für Deutschland und Europa waren weitreichend:
- Gründung des Deutschen Bundes als Nachfolger des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation.
- Bildung der "Heiligen Allianz" zur Abwehr revolutionärer Bewegungen und Stabilisierung der Monarchien.
- Gebietsabtretungen Frankreichs zur Schwächung seiner Position.
- Preußen erhielt neue Gebiete und verbesserte dadurch seine Stellung.
- Polen wurde nicht als souveräner Nationalstaat wiederhergestellt, sondern unter Russland, Österreich und Preußen aufgeteilt.
Vocabulary: Pentarchie Wiener Kongress - Dies bezieht sich auf die fünf Großmächte O¨sterreich,Preußen,Russland,GroßbritannienundFrankreich, die den Kongress dominierten.
Der Wiener Kongress zerstörte die Hoffnungen auf eine deutsche nationale Einheit und legte den Grundstein für die politische Ordnung Europas im 19. Jahrhundert.