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Wiener Kongress: Zusammenfassung und Ziele einfach erklärt

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Wiener Kongress: Zusammenfassung und Ziele einfach erklärt

Der Wiener Kongress und die Gründung des Deutschen Bundes waren entscheidende Ereignisse für die politische Neuordnung Europas nach den Napoleonischen Kriegen. Diese Zusammenfassung beleuchtet die wichtigsten Aspekte und Folgen dieser historischen Entwicklungen.

  • Der Wiener Kongress (1814-1815) zielte auf die Wiederherstellung der alten Ordnung und die Schaffung eines Mächtegleichgewichts in Europa ab.
  • Die Prinzipien der Legitimität, Restauration und Solidarität prägten die Verhandlungen und Beschlüsse.
  • Als Ergebnis wurde der Deutsche Bund gegründet, ein loser Zusammenschluss von 38 deutschen Einzelstaaten.
  • Die Hoffnungen auf einen deutschen Nationalstaat und liberale Reformen wurden weitgehend enttäuscht.
  • Langfristig führte dies zu Spannungen zwischen den absolutistischen Fürsten und dem aufstrebenden Bürgertum.

23.1.2021

1933

Europäische Friedensordnung als Ergebnis des Wiener Kongresses
1813: Befreiungskriege als ,,Fürsten- und Volkskrieg", Völkerschlacht bei Lei

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Der Deutsche Bund als Ergebnis des Wiener Kongresses

Der Deutsche Bund, gegründet im Juni 1815 durch die Bundesakte, war das zentrale Ergebnis des Wiener Kongresses für den deutschsprachigen Raum. Er stellte einen lockeren Staatenbund von 38 deutschen Einzelstaaten dar, in dem sich Preußen und Österreich um die Vorherrschaft stritten.

Definition: Der Deutsche Bund war ein Zusammenschluss von 35 Fürstentümern und 4 freien Reichsstädten, die voneinander unabhängig und unverletzlich waren.

Wichtige Merkmale des Deutschen Bundes waren:

  1. Gemeinsames militärisches Vorgehen der Mitgliedsstaaten
  2. Verbot gewaltsamer Auseinandersetzungen zwischen den Bundesstaaten
  3. Eine Bundesversammlung in Frankfurt am Main unter österreichischem Vorsitz
  4. Beschlussfassung von Gesetzen, deren Exekutive jedoch bei den Ländern lag
  5. Die Verpflichtung aller Länder, eigene Verfassungen zu erstellen

Highlight: Der Deutsche Bund war eher antiliberal orientiert und erfüllte nicht die Hoffnungen auf einen deutschen Nationalstaat.

Gründe für die Nichtentstehung eines einheitlichen Deutschlands:

  • Die Fürsten hatten kein Interesse an der Abgabe von Rechten
  • Der Dualismus zwischen Preußen und Österreich verhinderte eine Einigung
  • Andere europäische Länder wollten keinen starken deutschen Nationalstaat in der Mitte Europas
  • Die national-liberale Bewegung war noch zu schwach

Die Wertung des Wiener Kongresses und des Deutschen Bundes fällt differenziert aus:

  • Die beteiligten Länder zeigten Kompromissbereitschaft und stellten eigene territoriale Interessen zurück
  • Es entstand eine Pentarchie der fünf europäischen Großmächte, die zu einem vorerst stabilen Staatengleichgewicht führte
  • Die "Heilige Allianz" diente als Verständigungsinstrument gegen national-liberale Bewegungen
  • Die Quadrupelallianz zwischen Großbritannien, Österreich, Preußen und Russland richtete sich gegen französische Revisionsbestrebungen

Example: Der Wiener Kongress wird oft als Versöhnungsfrieden im Verhältnis zu Frankreich betrachtet, während die nationalen Interessen kleinerer Staaten wie Polen, Italien und Sachsen ignoriert wurden.

Abschließend lässt sich festhalten, dass der Wiener Kongress ein neues Verantwortungsbewusstsein für den europäischen Frieden schuf, was sich in der Vereinbarung regelmäßiger Treffen widerspiegelte. Allerdings führte die Verweigerung von Mitspracherechten für die Bevölkerung, die in den Befreiungskriegen eine wichtige Rolle gespielt hatte, zu einer instabilen Grundlage, die den Keim für zukünftige Konflikte in sich trug.

Quote: "Die Befreiungskriege hatten Deutschland als Deutsch geeint, um Napoleon zu bezwingen, aber der Bevölkerung wird nun Mitspracherecht abgesprochen und sie verliert die Rolle als staatstragende Macht."

Europäische Friedensordnung als Ergebnis des Wiener Kongresses
1813: Befreiungskriege als ,,Fürsten- und Volkskrieg", Völkerschlacht bei Lei

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Der Wiener Kongress und seine Folgen für Europa

Der Wiener Kongress von 1814 bis 1815 markierte einen Wendepunkt in der europäischen Geschichte. Nach den Befreiungskriegen und dem Zusammenbruch des napoleonischen Imperiums trafen sich die europäischen Mächte, um eine neue Friedensordnung zu etablieren.

Highlight: Die Befreiungskriege von 1813, insbesondere die Völkerschlacht bei Leipzig, bildeten den Auftakt für die Neuordnung Europas.

Die Ziele des Kongresses waren vielfältig:

  1. Schaffung eines Gleichgewichts unter den Großmächten
  2. Territoriale und politische Neuordnung Europas
  3. Wiederherstellung der alten Ordnung
  4. Friedenssicherung durch einen Versöhnungsfrieden ohne Verlierer

Vocabulary: Restauration bezeichnet die Wiederherstellung der gesellschaftlichen und politischen Ordnung nach "alten" Prinzipien, wie dem Gottesgnadentum anstelle der Volkssouveränität.

Die politischen Leitlinien des Kongresses basierten auf drei Hauptprinzipien:

  1. Legitimität: Erhaltung bzw. Wiedergewinnung der Macht des Adels und Zurückdrängen des liberalen Bürgertums
  2. Solidarität: Friedliches Zusammenleben der Staaten
  3. Restauration: Wiederherstellung der vorrevolutionären Ordnung

Die Ergebnisse des Kongresses waren für die einzelnen Mächte unterschiedlich:

  • Großbritannien sicherte seine Vorherrschaft als Seemacht.
  • Österreich verschob seinen Machtbereich nach Südosten und übernahm den Vorsitz im Deutschen Bund.
  • Russland wurde zur stärksten Landmacht.
  • Preußen gewann an Einfluss im Deutschen Bund und wurde zur "Wacht am Rhein".
  • Frankreich behielt trotz Niederlage seine Großmachtstellung.

Example: Die Gründung des Deutschen Bundes war ein zentrales Ergebnis des Wiener Kongresses für den deutschsprachigen Raum.

Langfristige Folgen des Kongresses waren:

  • Eine langjährige Friedensepoche in Europa
  • Die Wiederherstellung des Feudalsystems und der Fürstensouveränität
  • Enttäuschung der deutschen Bevölkerung aufgrund unerfüllter national-liberaler Hoffnungen
  • Die Bildung der "Heiligen Allianz" zwischen Preußen, Österreich und Russland als Militärbündnis gegen national-liberale Bewegungen

Quote: "Die Zeit vom Wiener Kongress bis zur Revolution von 1848 war bestimmt von dem Konflikt zwischen den absolutistischen Fürsten und dem national-liberal gesinnten Bürgertum, das nach Freiheit und politischer Mitsprache strebte."

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Der Wiener Kongress und die Gründung des Deutschen Bundes waren entscheidende Ereignisse für die politische Neuordnung Europas nach den Napoleonischen Kriegen. Diese Zusammenfassung beleuchtet die wichtigsten Aspekte und Folgen dieser historischen Entwicklungen.

  • Der Wiener Kongress (1814-1815) zielte auf die Wiederherstellung der alten Ordnung und die Schaffung eines Mächtegleichgewichts in Europa ab.
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  • Als Ergebnis wurde der Deutsche Bund gegründet, ein loser Zusammenschluss von 38 deutschen Einzelstaaten.
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Der Deutsche Bund als Ergebnis des Wiener Kongresses

Der Deutsche Bund, gegründet im Juni 1815 durch die Bundesakte, war das zentrale Ergebnis des Wiener Kongresses für den deutschsprachigen Raum. Er stellte einen lockeren Staatenbund von 38 deutschen Einzelstaaten dar, in dem sich Preußen und Österreich um die Vorherrschaft stritten.

Definition: Der Deutsche Bund war ein Zusammenschluss von 35 Fürstentümern und 4 freien Reichsstädten, die voneinander unabhängig und unverletzlich waren.

Wichtige Merkmale des Deutschen Bundes waren:

  1. Gemeinsames militärisches Vorgehen der Mitgliedsstaaten
  2. Verbot gewaltsamer Auseinandersetzungen zwischen den Bundesstaaten
  3. Eine Bundesversammlung in Frankfurt am Main unter österreichischem Vorsitz
  4. Beschlussfassung von Gesetzen, deren Exekutive jedoch bei den Ländern lag
  5. Die Verpflichtung aller Länder, eigene Verfassungen zu erstellen

Highlight: Der Deutsche Bund war eher antiliberal orientiert und erfüllte nicht die Hoffnungen auf einen deutschen Nationalstaat.

Gründe für die Nichtentstehung eines einheitlichen Deutschlands:

  • Die Fürsten hatten kein Interesse an der Abgabe von Rechten
  • Der Dualismus zwischen Preußen und Österreich verhinderte eine Einigung
  • Andere europäische Länder wollten keinen starken deutschen Nationalstaat in der Mitte Europas
  • Die national-liberale Bewegung war noch zu schwach

Die Wertung des Wiener Kongresses und des Deutschen Bundes fällt differenziert aus:

  • Die beteiligten Länder zeigten Kompromissbereitschaft und stellten eigene territoriale Interessen zurück
  • Es entstand eine Pentarchie der fünf europäischen Großmächte, die zu einem vorerst stabilen Staatengleichgewicht führte
  • Die "Heilige Allianz" diente als Verständigungsinstrument gegen national-liberale Bewegungen
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Example: Der Wiener Kongress wird oft als Versöhnungsfrieden im Verhältnis zu Frankreich betrachtet, während die nationalen Interessen kleinerer Staaten wie Polen, Italien und Sachsen ignoriert wurden.

Abschließend lässt sich festhalten, dass der Wiener Kongress ein neues Verantwortungsbewusstsein für den europäischen Frieden schuf, was sich in der Vereinbarung regelmäßiger Treffen widerspiegelte. Allerdings führte die Verweigerung von Mitspracherechten für die Bevölkerung, die in den Befreiungskriegen eine wichtige Rolle gespielt hatte, zu einer instabilen Grundlage, die den Keim für zukünftige Konflikte in sich trug.

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Der Wiener Kongress und seine Folgen für Europa

Der Wiener Kongress von 1814 bis 1815 markierte einen Wendepunkt in der europäischen Geschichte. Nach den Befreiungskriegen und dem Zusammenbruch des napoleonischen Imperiums trafen sich die europäischen Mächte, um eine neue Friedensordnung zu etablieren.

Highlight: Die Befreiungskriege von 1813, insbesondere die Völkerschlacht bei Leipzig, bildeten den Auftakt für die Neuordnung Europas.

Die Ziele des Kongresses waren vielfältig:

  1. Schaffung eines Gleichgewichts unter den Großmächten
  2. Territoriale und politische Neuordnung Europas
  3. Wiederherstellung der alten Ordnung
  4. Friedenssicherung durch einen Versöhnungsfrieden ohne Verlierer

Vocabulary: Restauration bezeichnet die Wiederherstellung der gesellschaftlichen und politischen Ordnung nach "alten" Prinzipien, wie dem Gottesgnadentum anstelle der Volkssouveränität.

Die politischen Leitlinien des Kongresses basierten auf drei Hauptprinzipien:

  1. Legitimität: Erhaltung bzw. Wiedergewinnung der Macht des Adels und Zurückdrängen des liberalen Bürgertums
  2. Solidarität: Friedliches Zusammenleben der Staaten
  3. Restauration: Wiederherstellung der vorrevolutionären Ordnung

Die Ergebnisse des Kongresses waren für die einzelnen Mächte unterschiedlich:

  • Großbritannien sicherte seine Vorherrschaft als Seemacht.
  • Österreich verschob seinen Machtbereich nach Südosten und übernahm den Vorsitz im Deutschen Bund.
  • Russland wurde zur stärksten Landmacht.
  • Preußen gewann an Einfluss im Deutschen Bund und wurde zur "Wacht am Rhein".
  • Frankreich behielt trotz Niederlage seine Großmachtstellung.

Example: Die Gründung des Deutschen Bundes war ein zentrales Ergebnis des Wiener Kongresses für den deutschsprachigen Raum.

Langfristige Folgen des Kongresses waren:

  • Eine langjährige Friedensepoche in Europa
  • Die Wiederherstellung des Feudalsystems und der Fürstensouveränität
  • Enttäuschung der deutschen Bevölkerung aufgrund unerfüllter national-liberaler Hoffnungen
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