Das politische Denken der Aufklärung und seine Wirkung
Die Aufklärung war eine geistige Bewegung des 18. Jahrhunderts, die uns bis heute prägt. Ihr Leitspruch findet sich in Kants berühmten Worten: "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit." Sein Aufruf "Sapere aude!" (Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen) ist bis heute aktuell.
Ein zentrales Konzept der Aufklärung waren die Menschenrechte, die auf der Vorstellung angeborener Naturrechte basieren. Diese fanden erstmals in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung und der Französischen Revolution konkrete Umsetzung. Die Aufklärung markierte den Übergang von einer ständisch geprägten zu einer bürgerlichen Gesellschaftsordnung, in der nicht mehr die Geburt, sondern Bildung, Leistung und Besitz zählten.
Besonders einflussreich war Charles de Montesquieus Idee der Gewaltenteilung in Legislative, Exekutive und Judikative. Diese Aufteilung sollte Machtmissbrauch verhindern und wurde zu einem Grundprinzip moderner Demokratien. Die Ideen der Aufklärung fanden Eingang in die Bayerische Verfassung von 1818 und sind heute fest im deutschen Grundgesetz verankert.
💡 Wenn du heute deine Meinung frei äußern kannst, verdankst du das den Aufklärern! Die Prinzipien der Gewaltenteilung und der Grundrechte, die heute selbstverständlich erscheinen, mussten damals erst erkämpft werden.