Der Vormärz: Zeitstrahl der deutschen Nationalbewegung 1815-1848
Der Vormärz bezeichnet die Periode von 1815 bis zur Märzrevolution 1848 in Deutschland. Diese Zeit war geprägt von politischen Spannungen zwischen konservativen Kräften und liberalen Bestrebungen nach nationaler Einheit und bürgerlichen Freiheiten.
Der Zeitstrahl beginnt mit dem Wiener Kongress 1815, bei dem der Deutsche Bund als loser Zusammenschluss von 39 souveränen Staaten gegründet wurde. Dies markierte den Beginn einer neuen politischen Ordnung in Mitteleuropa nach den Napoleonischen Kriegen.
Definition: Der Deutsche Bund war ein Staatenbund zur Wahrung der inneren und äußeren Sicherheit Deutschlands, der von 1815 bis 1866 bestand.
Ein wichtiges Ereignis war die Gründung der Urburschenschaft 1815, die den Beginn der studentischen Bewegung für nationale Einheit und liberale Reformen markierte.
Highlight: Die Burschenschaften spielten eine zentrale Rolle in der liberalen und nationalen Bewegung des Vormärz.
Das Wartburgfest am 18.-19. Oktober 1817 war ein bedeutendes Ereignis, bei dem sich etwa 500 Studenten aus 13 Universitäten versammelten, um der Völkerschlacht bei Leipzig und des Reformationsjubiläums zu gedenken. Dies zeigte die wachsende Stärke der nationalen Bewegung.
Die Ermordung des konservativen Schriftstellers August von Kotzebue 1819 führte zu den repressiven Karlsbader Beschlüssen, die Burschenschaften verboten, die Pressezensur verschärften und liberale Professoren inhaftierten.
Beispiel: Die Karlsbader Beschlüsse verboten die Burschenschaften und führten zur Entlassung liberaler Professoren wie Ernst Moritz Arndt.
Das Hambacher Fest am 27. Mai 1832 war ein Höhepunkt der liberalen und nationalen Bewegung. Etwa 30.000 Bürger aller Schichten forderten Volkssouveränität, Pressefreiheit und einen freiheitlichen deutschen Einheitsstaat.
Zitat: "Hoch lebe das freie, das einige Deutschland!" war einer der Hauptrufe beim Hambacher Fest.
In den 1840er Jahren kam es zum Durchbruch des Nationalismus und zur Spaltung der Bewegung in Liberale und Demokraten. Dies führte schließlich zur Revolution von 1848 und der Einberufung der Nationalversammlung am 18. Mai 1848 in der Frankfurter Paulskirche.
Vokabular: Vormärz bezeichnet die Zeit vor der Märzrevolution 1848 und ist charakterisiert durch politische Repression und wachsende Opposition.
Der Zeitstrahl endet mit der Einberufung der Nationalversammlung 1848, die den Höhepunkt und zugleich das Ende des Vormärz markiert. Diese Periode war entscheidend für die Entwicklung der deutschen Nationalbewegung und legte den Grundstein für die spätere deutsche Einigung.