Barock - Allgemeine Epochenbeschreibung und musikalische Merkmale
Die Barockepoche erstreckte sich von 1600 bis 1730 und war maßgeblich durch den Absolutismus geprägt. Ein herausragendes Merkmal dieser Zeit war die äußerste Prachtentfaltung, die sich in verschiedenen Kunstformen widerspiegelte. In der Architektur zeigte sich dies durch den Bau zahlreicher Schlösser mit überbordendem ornamentalem Schmuck in den Innenräumen und streng geometrisch gestalteten Gärten, die den Herrschaftswillen über die Natur symbolisierten.
Vor dem Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) bestimmten bestimmte Leitmotive das Denken und Fühlen der Bevölkerung.
Highlight: Wichtige Leitmotive des Barock waren "Memento mori" (Bedenke, dass du sterben musst), "Vanitas" (leerer Schein, Eitelkeit) und "Carpe diem" (Nutze den Tag).
In der Musik entwickelten sich charakteristische Merkmale und Gattungen. Ein wichtiges Stilmerkmal war der Generalbass, auch "basso continuo" genannt.
Definition: Der Generalbass basierte auf einer kontinuierlich durchlaufenden Bassstimme, zu der auf einem Tasten- oder Akkordinstrument Begleitakkorde improvisiert wurden.
Diese Bassstimme war mit Ziffern versehen, dem sogenannten "bezifferten Bass", die angaben, welche Intervalle oder Akkorde zu dem jeweiligen Basston gespielt werden sollten. Diese Praxis führte dazu, dass das Barock auch als "Generalbasszeitaler" bezeichnet wurde.
Ein weiteres wichtiges Prinzip war das "konzentrierende Prinzip" (von "concertare" = wetteifern), bei dem Einzelstimmen zu großer Freiheit und Eigenständigkeit gelangten. Ende des 16. Jahrhunderts entwickelte sich in Italien ein Mit- und Gegeneinander-Spielen einzelner Stimmen oder ganzer Instrumentengruppen. Dieses Prinzip fand in vielen Gattungen der Barockzeit Anwendung, insbesondere im Concerto grosso.
Vocabulary: Concerto grosso - Eine zentrale Großform der barocken Instrumentalmusik, bei der ein ganzes Orchester ("Tutti" oder "Ripieno") einer Solistengruppe ("Concertino" oder "Soli") gegenübertritt.
Das Concerto grosso bestand typischerweise aus drei Sätzen (schnell, langsam, schnell). In den beiden äußeren Sätzen wurde oft die Ritornellform verwendet, bei der sich Tutti-Abschnitte mit Soloabschnitten des Concertinos abwechselten.
Example: Ein berühmtes Beispiel für ein Concerto grosso ist Antonio Vivaldis "Der Frühling" aus den Vier Jahreszeiten, in dem das Orchester die Grundstimmung des Frühlings darstellt, während die Soloinstrumente Naturphänomene wie Vogelgezwitscher oder ein Gewitter nachahmen.