Erziehung zum Gottmenschen und Totalitarismus
Die NS-Erziehung zielte darauf ab, eine neue, von Hitler gewünschte Welt zu formen. Seine harte Pädagogik sollte alles Schwache "weghämmern" und eine Jugend erschaffen, vor der sich die Welt erschreckt.
Eigenschaften der angestrebten Jugend:
- Gewalttätig, herrisch, unerschrocken und grausam
- Schmerzresistent, stark und schön
- Athletisch statt zärtlich oder schwach
- Keine intellektuelle Bildung (da Wissen angeblich "verdirbt")
- Fähigkeit zur Selbstbeherrschung und Überwindung der Todesfurcht
Schlüsselbegriff: Der Totalitarismus im Nationalsozialismus bedeutete eine Herrschaftsform, die in alle Lebensbereiche eingriff und Menschen nach einer bestimmten Ideologie formte. Dies führte zur uneingeschränkten Verfügung über die Beherrschten und deren vollständige Unterwerfung.
Die Forderungen an die deutsche Jugend umfassten:
- Treuepflicht und Gehorsam
- Friedfertigkeit und Mut zugleich
- Standhaftigkeit ("Man darf nie zusammenbrechen!")
- Frühe Entwicklung eines Ehrbegriffs
- Alles musste erkämpft und erobert werden
Die Grundzüge der Erziehungsvorstellung Hitlers beinhalteten:
- "Heranzüchten" kerngesunder Körper
- Förderung von Willens- und Entschlusskraft
- Verantwortungsfreudigkeit
- Stärke, Härte und Durchsetzungsvermögen
- Entschlossenheit und Opferbereitschaft
- Skrupellosigkeit und Rücksichtslosigkeit
- Mut und Gehorsam
Die körperliche Ertüchtigung wurde als Forderung der Selbsterhaltung des Volkstums betrachtet. Das Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen wurde systematisch eingeschränkt, während Selbstvertrauen und die Überzeugung, anderen überlegen zu sein, gefördert wurden.
Die Volksgemeinschaft stellte eine scheinbar solidarische, egalitäre Gemeinschaft dar, die angeblich Unterschiede aufgrund von Herkunft, Vermögen, Beruf und Bildung aufheben sollte - tatsächlich aber auf rassistischen Ausgrenzungsprinzipien basierte.