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Fallbeispiel Julian Frau Klaus ist seit mehreren Jahren Leiterin eines Kindergartens. In der ersten Woche des neuen Kindergartenjahres hat sie immer wieder Schwierigkeiten mit dem dreijährigen s Julian: Er ist stark übergewichtig und versucht ständig, die Aufmerksamkeit aller auf sich zu ziehen. Frau Klaus kann sich beim Bringen und Abholen nur mit Unterbrechungen mit seiner Mutter, Frau Jakob, unterhalten, weil Julian dauernd dazwischenruft und „herum- kaspert". Die Mutter versucht dann immer verzweifelt, das Kind zu beruhigen. Da ihre Ermahnungen nichts helfen, gibt sie ihrem Sohn eine Tüte Gummibärchen. Julian wird 15 daraufhin tatsächlich ruhig; nachdem er je- doch den gesamten Inhalt der Tüte aufgeges- sen hat, beginnt er, nach mehr Süßigkeiten zu quengeln. Als seine Mutter ihm diese ver- wehrt, wird Julian ihr gegenüber aggressiv: Er » schlägt und tritt nach ihr, bis sie ihm mehr Süßigkeiten gibt. Frau Klaus spricht Frau Jakob auf diese problematischen Verhaltensweisen an, die ihr erzählt, dass sie sich bereits seit dessen Geburt » viele Sorgen um Julian mache. Er werde auf- grund seines Übergewichts oft von anderen Kindern aufgezogen und leide sehr unter der Situation. Außerdem könne er bei vielen Spielen gar nicht mitmachen, weil ihn sein 30 Übergewicht dabei behindere. Julian fühle sich oft sehr ausgegrenzt. Gleichzeitig wäre er aber sehr herrschsüchtig und aggressiv. Viele Kinder wollten nicht mehr mit ihm spielen, weil er bei allem bestimmen wolle und sofort Gewalt anwende, wenn jemand nicht mache, was er...
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wolle. Frau Jakob erzählt außerdem, dass ihr Sohn eine Frühgeburt war und lange Zeit im Brutkasten liegen musste. Auch nach dem Krankenhausaufenthalt war er noch sehr emp- findlich und wurde schnell krank. Aus diesem Grund war Frau Jakob im Umgang mit Julian besonders ängstlich und erfüllte alle seine Be- dürfnisse augenblicklich. Sie stillte ihn und gab ihm zusätzlich Flaschennahrung. Dadurch war er bereits am Ende des ersten Lebensjah- res sehr dick. Die Kinderärztin empfahl Frau Jakob, nicht mehr so viel zu füttern, aber sie schaffte das nicht, weil Julian viel schrie und ❤ sich nur durch Essen beruhigen ließ. Im Laufe des dritten Lebensjahres sei Julian außerdem zunehmend aggressiv geworden. Wenn er seinen Willen nicht durchsetzen konnte, fing er an, um sich zu schlagen. Frau Jakob gibt in ss solchen Situationen immer nach und lässt ih- rem Sohn seinen Willen. Sie erwähnt, dass ihr Mann ihr vorhalte, sie würde das Kind verzie- hen. Sie gebe ihm inzwischen auch recht, füh- le sich aber hilflos und wisse nicht, wie sie so mit Julians Verhalten umgehen solle. Sie hof- fe, dass der Kindergartenbesuch Julian guttate, weil er hier Rücksicht auf andere Kinder neh- men müsse. Frau Klaus rät Frau Jakob, eine Er- ziehungsberatungsstelle aufzusuchen, damit sie dort professionelle Hilfe erhält. Alexander Klein 2013 Aufgabe: a) Beschreibe die auffälligen weisen, die Julian zeigt. Verhaltens- b) Erkläre auf der Basis der psychosexuellen Entwicklungsstadien, wie diese entstanden FALLBEISPIEL JULIAN a. - versucht Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen (2.6) - unterbricht Gespräche durch dazwischenrufen & herumkaspern (z. 10 f.) - nur ruhig durch Süßigkeiten aufgegessen - mehr Süßigkeiten (2.14 ff.) - aggressiv (schlagen & treten) (2.19f.) - herrschsichtig (z. 32) - immer seinen Willen durchsetzen b. Dadurch, dass Julian nach seiner Geburt im brutkasten liegen musste (vgl. z. 39), hatte er anfangs keine Beziehung zu seiner Mutter. Außerdem wurde Julian danach gestillt und zusätzlich mit Flaschennahrung gefüttert. Das beides können Gründe dafür sein, dass Julian jetzt herrschslichtig ist. Des weiteren könnte sein mangelndes Sellbstwertgefühl damit in Zusammenhang stehen.