Desintegrationspotenziale nach Heitmeyer
Heitmeyer identifiziert drei verschiedene Desintegrationspotenziale, die entstehen können, wenn die Ambivalenz das Individuum zu sehr belastet:
- Instabilität der Familie
- Auflösung der Werte und Normen
- Mangelnde Teilnahme an gesellschaftlichen Institutionen
Diese Potenziale stellen die Schattenseiten der Individualisierung dar und manifestieren sich in konkreten Erfahrungen, insbesondere bei Jugendlichen.
Example: Ein Beispiel für ein Desintegrationspotenzial ist die rapide Veränderung in Familienkonstellationen, die zu emotionaler Desintegration führen kann.
Heitmeyer betont, dass Jugendliche oft kaum gesellschaftlichen Anschluss und Unterstützungsmöglichkeiten finden, was zu Desintegrationserfahrungen führt. Diese können sich wie folgt äußern:
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Auflösung oder Gefährdung von sozialen Beziehungen und Vergemeinschaftsformen:
- Rapide Veränderung in Familienkonstellationen
- Emotionale Desintegration
- Fehlende Anerkennung
- Geschwisterloses Aufwachsen
- Inkonsistentes Verhalten
- Veränderung im Lebensrhythmus
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Auflösung oder Gefährdung gemeinsamer sozialer Werte- und Normvorstellungen:
- Resultat: allgemeine Verunsicherung durch Wertepluralisierung
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Abnehmende gesellschaftliche Teilhabe:
- Betrifft Bereiche wie Freizeitangebote, ehrenamtliche Arbeit und Sportvereine
Highlight: Die Heitmeyer Theorie Pädagogik betont die Bedeutung dieser Desintegrationspotenziale für die Entwicklung von Jugendlichen und deren mögliche Auswirkungen auf Gewaltbereitschaft.