Die Theorie der sozialen Interaktion nach Mead
Die soziale Interaktion nach Mead beschreibt einen komplexen Prozess der Identitätsentwicklung, der besonders für junge Menschen von großer Bedeutung ist. Dieser Prozess lässt sich als dynamisches Wechselspiel zwischen dem Individuum und seiner sozialen Umwelt verstehen.
Definition: Die soziale Interaktion nach Mead ist ein wechselseitiger Prozess, bei dem Menschen die Perspektive des anderen antizipieren und ihr eigenes Verhalten entsprechend anpassen.
In der Entwicklung unterscheidet Mead zwei zentrale Phasen: Play und Game. In der Play-Phase, die typischerweise im frühen Kindesalter stattfindet, übernehmen Kinder einzelne konkrete Rollen, meist von nahestehenden Bezugspersonen (signifikante Andere). Dies geschieht beispielsweise im klassischen "Vater-Mutter-Kind"-Spiel. Die Game-Phase hingegen, die etwa ab dem Grundschulalter einsetzt, zeichnet sich durch komplexere Rollenübernahmen aus.
Beispiel: Im Fußballspiel müssen Kinder nicht nur ihre eigene Position verstehen, sondern auch die Rollen aller anderen Spieler antizipieren und die allgemeinen Spielregeln beachten.
Die Entwicklung der Identität erfolgt durch die Integration verschiedener sozialer Erfahrungen und Rollenübernahmen. Hurrelmann Theorie einfach erklärt zeigt Parallelen zu Meads Konzept der Sozialisation nach Hurrelmann, indem beide die Bedeutung der Wechselwirkung zwischen Individuum und Gesellschaft betonen. Besonders relevant ist dabei das Konzept der "generalisierten Anderen", die gesellschaftliche Normen und Erwartungen repräsentieren.