Das Patchwork-Modell der Identität
Keupps Konzept der Patchwork-Identität veranschaulicht die Komplexität und Flexibilität moderner Identitätskonstruktionen:
Metaidentität:
An der Spitze steht die Metaidentität, die als übergeordnete Struktur fungiert. Sie umfasst das Identitätsgefühl, Wertorientierungen und gibt dem Individuum ein Gefühl von Kohärenz und Authentizität.
Teilidentitäten:
Darunter befinden sich verschiedene Teilidentitäten, die unterschiedliche Lebensbereiche repräsentieren. Dazu können gehören:
- Familie
- Arbeit
- Körper
- Geschlecht
- Alter
- Politik
Highlight: Die Vielfalt der Teilidentitäten spiegelt die Komplexität moderner Lebenswelten wider.
Situative Selbstthematisierungen:
Auf der untersten Ebene finden sich situative Selbstthematisierungen. Diese repräsentieren die alltäglichen Erfahrungen und Interaktionen, die zur kontinuierlichen Identitätsarbeit beitragen.
Zentrale Aspekte:
- Anerkennung
- Zugehörigkeit
- Vertrauen
- Kernnarration (die persönliche Lebensgeschichte)
Das Modell zeigt, wie Individuen verschiedene Aspekte ihrer Identität integrieren und balancieren müssen. Dabei kann es dominierende Teilidentitäten geben, die in bestimmten Lebensphasen besonders wichtig sind.
Quote: "Die Patchwork-Identität ist das Resultat der schöpferischen Möglichkeiten der Subjekte."
Keupps Modell betont die Notwendigkeit einer flexiblen Identitätsarbeit in der Spätmoderne. Es verdeutlicht, wie Individuen aktiv an ihrer Identität arbeiten müssen, um Kohärenz, Authentizität und Handlungsfähigkeit in einer komplexen Welt zu erreichen.