Der Behaviorismus und die Lerntheorie
Der Behaviorismus ist eine psychologische Strömung, die sich auf beobachtbares Verhalten konzentriert und innere mentale Prozesse weitgehend außer Acht lässt. Diese Denkrichtung hat die klassische Konditionierung als einen ihrer Grundpfeiler.
Highlight: Der Behaviorismus betrachtet den Organismus als "Black Box", bei der nur der Input Reiz und der Output Reaktion beobachtet werden.
Die behavioristische Lerntheorie basiert auf dem Konzept der "tabula rasa" von John Locke, wonach Menschen als unbeschriebenes Blatt geboren werden und ihr Verhalten durch Erfahrungen mit der Umwelt erlernen. Dies führt zu einer spezifischen Definition des Lernens in der Psychologie:
Definition: Lernen ist eine stabile Veränderung des Verhaltens, die auf Erfahrung bzw. Interaktion mit der Umwelt beruht und nicht durch angeborene Reaktionstendenzen, Reifung oder vorübergehende organische Zustände erklärt werden kann.
Wichtige Aspekte des Behaviorismus und der klassischen Konditionierung sind:
- S-R-Psychologie: Fokus auf Stimulus S und Response R, ohne Berücksichtigung interner Prozesse.
- Verhaltensorientierung: Keine Annahmen über die Struktur oder Funktionsweise des Geistes.
- Reizgeneralisierung: Ähnliche Reize können die gleiche Reaktion auslösen.
Beispiel: Klassische Konditionierung Beispiele im Alltag können in der Erziehung, im Schulunterricht oder in der Werbung beobachtet werden.
Die klassische Konditionierung nach Pawlow und andere behavioristische Konzepte haben die Psychologie und Pädagogik maßgeblich beeinflusst, obwohl es auch Kritik am Behaviorismus gibt, insbesondere bezüglich der Vernachlässigung kognitiver Prozesse.