Die Klaus Hurrelmann Theorie ist ein fundamentales Konzept der Entwicklungspsychologie und Sozialisationsforschung.
Die Entwicklungsaufgaben nach Hurrelmann basieren auf vier Kernbereichen der menschlichen Entwicklung:
- Qualifizieren: Entwicklung intellektueller und sozialer Kompetenzen
- Binden: Aufbau sozialer Kontakte und Beziehungen
- Konsumieren: Entwicklung eines eigenständigen Konsumverhaltens
- Partizipieren: Teilhabe am politischen und gesellschaftlichen Leben
Die Hurrelmann Theorie beschreibt auch verschiedene Risikowege bei der Bewältigung dieser Entwicklungsaufgaben. Dabei unterscheidet er zwischen der externalisierenden Variante, bei der Probleme nach außen getragen werden (z.B. durch aggressives Verhalten), und der internalisierenden Variante, bei der Schwierigkeiten nach innen gerichtet werden. Die evadierende Problemverarbeitung stellt einen weiteren Risikoweg dar, bei dem Jugendliche versuchen, den Herausforderungen auszuweichen.
In seiner Sozialisationstheorie betont Hurrelmann die Wechselwirkung zwischen Individuum und Umwelt. Die 10 Maxime Hurrelmann bieten dabei einen praktischen Leitfaden für Pädagogen und Eltern. Diese Maximen betonen die Bedeutung einer ganzheitlichen Entwicklungsförderung und die Notwendigkeit, Kinder und Jugendliche als aktive Gestalter ihrer eigenen Entwicklung zu verstehen. Die Entwicklungsaufgaben im Kindesalter müssen dabei altersgerecht und individuell angepasst werden, um eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen. Besonders wichtig ist das Verständnis, dass die Bewältigung von Entwicklungsaufgaben nicht linear verläuft, sondern ein dynamischer Prozess ist, der von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird.