Die psychosoziale Entwicklung des Menschen ist ein komplexer Prozess, der von verschiedenen Theoretikern unterschiedlich beschrieben wird.
Psychosoziale Entwicklung nach Erikson ist ein Stufenmodell, das die menschliche Entwicklung in acht Phasen unterteilt. Jede Phase ist durch eine spezifische Entwicklungsaufgabe gekennzeichnet, die bewältigt werden muss. Das Erikson Stufenmodell beginnt mit dem Säuglingsalter (Urvertrauen vs. Misstrauen) und erstreckt sich bis ins hohe Alter (Ich-Integrität vs. Verzweiflung). Besonders wichtig für die Psychosoziale Entwicklung Kinder sind die ersten vier Stufen, in denen grundlegende Kompetenzen wie Vertrauen, Autonomie, Initiative und Werksinn entwickelt werden.
Die kognitive Entwicklung nach Piaget ergänzt dieses Verständnis durch vier Hauptstadien: Die sensomotorische Phase (0-2 Jahre), die präoperationale Phase (2-7 Jahre), die konkret operationale Phase (7-11 Jahre) und die formal-operationale Phase (ab 11 Jahren). Piaget beschreibt, wie Kinder ihr Verständnis der Welt durch aktive Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt aufbauen. Die balancierende Identität nach Krappmann fügt diesem Entwicklungsverständnis eine weitere wichtige Dimension hinzu. Krappmann betont die Bedeutung der Ambiguitätstoleranz und der Fähigkeit, verschiedene soziale Erwartungen auszubalancieren. Seine Theorie ist besonders relevant für das Verständnis der Identitätsentwicklung im sozialen Kontext und zeigt, wie Menschen lernen müssen, verschiedene, teilweise widersprüchliche Anforderungen zu bewältigen und dabei ihre persönliche Identität zu wahren.