Formale Bildungstheorie nach Klafki
Die formale Bildungstheorie nach Wolfgang Klafki stellt einen Gegenpol zur materialen Bildungstheorie dar und ist ein wesentlicher Bestandteil seiner kritisch-konstruktiven Didaktik. Im Gegensatz zur materialen Bildung konzentriert sich dieser Ansatz auf die Entwicklung des Individuums und seiner Fähigkeiten.
Definition: Die formale Bildungstheorie bezieht sich auf den Schüler und seine subjektiven und objektiven Bedürfnisse, wobei die Vermittlung relevanter Methoden im Vordergrund steht.
Der Bezugspunkt dieser Theorie ist das Subjekt und dessen seelische, geistige und körperliche Entfaltung. Die zentrale Frage lautet:
Highlight: Welche Verhaltensformen sind für die Schüler wichtig oder könnten in der Zukunft wichtig sein?
Aus dieser Fragestellung entwickelt sich ein Bildungskanon von Kompetenzen und essentiellen Fähigkeiten. Das Ziel ist es, das Subjekt durch den Einsatz verschiedener Methoden handlungsfähig zu machen.
Example: Lernen zu begründen, zu denken und abzuwägen sind Beispiele für Fähigkeiten, die im Rahmen der formalen Bildung entwickelt werden sollen.
Klafki unterteilt die formale Bildungstheorie in zwei Hauptaspekte:
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Methodische Bildungstheorie: Hier geht es darum, was sich der Schüler aneignen muss, um mit gegebenen Situationen umgehen zu können. Der Fokus liegt auf dem Handeln und der Herangehensweise.
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Funktionale Bildungstheorie: Diese konzentriert sich darauf, dass das Individuum lernt, zu begründen, abzuwägen und andere grundlegende kognitive Funktionen zu entwickeln.
Vocabulary: Formale Bildung zielt darauf ab, die Fähigkeiten eines Individuums so zu entfalten, dass es sein eigenes Verständnis anwenden kann.
Die formale Bildungstheorie betont die Wichtigkeit der Entwicklung von Kompetenzen und Fähigkeiten, die es dem Lernenden ermöglichen, flexibel und selbstständig mit verschiedenen Situationen umzugehen. Dies steht im Einklang mit Klafkis Konzept der kategorialen Bildung, das materiale und formale Aspekte der Bildung integriert.
Quote: "Die Fähigkeiten eines Individuums müssen so entfaltet werden, dass er sein eigenes Verständnis anwenden kann."
Durch die Betonung der Methodenkompetenz und der Entwicklung kognitiver Fähigkeiten ergänzt die formale Bildungstheorie die materiale Bildung und bildet so die Grundlage für Klafkis ganzheitlichen Ansatz in der Bildungstheoretischen Didaktik.