Rolle der Erzieherin und Grundprinzipien der Montessori-Pädagogik
Die Montessori-Pädagogik legt großen Wert auf die Selbsterziehung des Kindes. Die Rolle der pädagogischen Fachkraft ist dabei von zentraler Bedeutung. Sie nimmt eine zurückhaltende, beobachtende und unterstützende Funktion ein. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Umgebung vorzubereiten und zu pflegen, sowie passende Materialien zur Verfügung zu stellen.
Highlight: Die wichtigste Aufgabe der Erzieherin ist es, das Kind bei seiner Selbstbildung und der Entfaltung seiner Fähigkeiten individuell zu unterstützen.
Die vorbereitete Umgebung spielt eine Schlüsselrolle in der Montessori-Pädagogik. Sie soll die besten Entwicklungsbedingungen schaffen und die Selbstständigkeit der Kinder fördern. Dazu gehören eine kindgerechte Einrichtung, Mehrjahrgangsklassen und die Möglichkeit zu intellektuellen, sozialen und emotionalen Erfahrungen.
Definition: Die vorbereitete Umgebung ist eine gegliederte, überschaubare Umgebung, die zum Handeln auffordert und den Kindern die Möglichkeit gibt, eigene Entscheidungen zu treffen.
Ein weiteres wichtiges Konzept ist die Freiarbeit. Hierbei entscheiden die Kinder selbst (innerhalb gewisser Grenzen), womit sie sich beschäftigen möchten. Dies kann bis zu 15 Wochenstunden in Anspruch nehmen.
Example: In der Freiarbeit kann sich ein Kind frei im Raum bewegen und Kontakt zu Mitschülern aufnehmen, während es selbstständig an Aufgaben arbeitet.
Die Polarisation der Aufmerksamkeit wird als Schlüsselphänomen der Montessori-Pädagogik betrachtet. Sie beschreibt einen Zustand tiefer Konzentration, in dem sich ein Kind vollständig einer Tätigkeit widmet.
Vocabulary: Flow - Ein Zustand tiefster Konzentration während der Beschäftigung mit einem selbst gewählten Gegenstand bei totaler Selbstvergessenheit.
Die kosmische Erziehung ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Sie zielt darauf ab, dem Kind von Beginn an den großen Zusammenhang innerhalb des Kosmos erfahren zu lassen und ein Bewusstsein für die Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Natur sowie zwischen den Menschen untereinander zu vermitteln.
Abschließend werden noch die Konzepte des inneren Bauplans, der sensiblen Phasen und des absorbierenden Geistes erläutert. Diese beschreiben die natürlichen Entwicklungsprozesse des Kindes und unterstreichen die Notwendigkeit, dem Kind eine angemessene Umgebung und Freiräume für seine Entwicklung zu bieten.
Quote: "Der Erwachsene muss eine Umwelt schaffen, die den seelischen Bedürfnissen eines Kindes gerecht wird."
Die Sinnesmaterialien in der Montessori-Pädagogik unterstützen den Aufbau von Denk- und Ordnungsstrukturen. Sie sind auf die jeweilige Entwicklungsstufe abgestimmt und nach Schwierigkeit gegliedert. Wichtige Merkmale dieser Materialien sind die Isolierung von Eigenschaften, Begrenzung, Ästhetik, Aktivitätsanreiz und die Möglichkeit zur Fehlerkontrolle.