Sensible Phasen und Polarisation der Aufmerksamkeit
Die Montessori-Pädagogik basiert auf dem Konzept der sensiblen Phasen in der kindlichen Entwicklung. Diese Phasen sind Zeiträume, in denen Kinder besonders empfänglich für bestimmte Umweltreize sind. Während dieser Perioden können Kinder spezifische Fähigkeiten und Kenntnisse mit außergewöhnlicher Leichtigkeit und Begeisterung erwerben.
Definition: Sensible Phasen sind Entwicklungsabschnitte, in denen Kinder besonders aufnahmefähig für bestimmte Lernbereiche sind.
Diese sensiblen Phasen beziehen sich auf verschiedene Aspekte der Entwicklung, wie zum Beispiel Sprache, Bewegung, Ordnungssinn und moralisches Verständnis. Jede Phase baut auf der vorherigen auf und legt das Fundament für die nächste.
Beispiel: In der sensiblen Phase für Sprache kann ein Kind mühelos mehrere Sprachen gleichzeitig erlernen.
Ein zentrales Phänomen, das während dieser sensiblen Phasen auftritt, ist die Polarisation der Aufmerksamkeit. Dieses von Maria Montessori beobachtete Phänomen beschreibt die Fähigkeit eines Kindes, sich vollständig auf eine Tätigkeit zu konzentrieren, die seinen momentanen Entwicklungsbedürfnissen entspricht.
Highlight: Die Polarisation der Aufmerksamkeit ist ein Schlüsselkonzept der Montessori-Pädagogik und zeigt die natürliche Fähigkeit des Kindes zu tiefer Konzentration.
Während der Polarisation der Aufmerksamkeit ist das Kind so vertieft in seine Aktivität, dass es sich von äußeren Reizen nicht ablenken lässt. Dieser Zustand tiefer Konzentration fördert nicht nur das Lernen, sondern beeinflusst nach Montessoris Ansicht die gesamte Persönlichkeitsentwicklung des Kindes positiv.
Beispiel: Ein Kind, das völlig versunken geometrische Formen durch passende Öffnungen in eine Spielkiste steckt, zeigt eine typische Polarisation der Aufmerksamkeit.