Einfluss sozialer Medien auf die Jugend
Digitale Medien sind für die meisten von euch eine wichtige Sozialisationsinstanz geworden. Eure Erfahrungen in sozialen Netzwerken beeinflussen eure kognitive und soziale Entwicklung, Motivation und euer Verhalten grundlegend.
Soziale Medien bieten euch zahlreiche Chancen für die Identitätsentwicklung. Ihr könnt mit Freunden kommunizieren, ohne Kontrolle durch Erwachsene, und euch als kompetent erleben. Über Plattformen wie YouTube könnt ihr eigene Inhalte erstellen und soziale Anerkennung erfahren. Außerdem findet ihr parasoziale Begleiter - Stars oder Figuren, mit denen ihr euch identifizieren könnt und die euch als Rollenmodelle dienen.
Gleichzeitig existieren ernstzunehmende Risiken für eure Identitätsentwicklung. Das Suchtpotenzial durch schnelle Erfolge in Form von Likes ist hoch. Die personalisierte Aufbereitung von Inhalten kann zu weltanschaulicher Einengung führen. Weitere Probleme sind Cybermobbing, sozialer Druck zur permanenten Selbstinszenierung und Gefühle des Ungenügens durch den ständigen Vergleich mit geschönten Selbstdarstellungen anderer.
Gut zu wissen: Soziale Netzwerke bieten euch sowohl Räume der Gemeinschaft als auch der persönlichen Identitätsdarstellung - sie fördern also gleichzeitig Integration und Individuation!
Die Medienpädagogik nach Dieter Baacke zielt auf vier Bereiche der Medienkompetenz: Medienkritik (Hintergrundwissen zu Fake News, Big Data), Medienkunde (technisches Wissen), Mediennutzung und Mediengestaltung. Diese Kompetenzen helfen euch, die Chancen und Risiken der Nutzung sozialer Netzwerke bewusst abzuwägen.