Lothar Krappmanns Theorie der balancierten Identität erweitert Meads symbolischen Interaktionismus. Krappmann betont die Bedeutung sozialer Interaktionen für die Identitätsbildung und definiert vier grundlegende identitätsfördernde Fähigkeiten: Rollendistanz, Empathie, Ambiguitätstoleranz und Identitätsdarstellung. Seine Theorie beschreibt die Identitätsentwicklung als lebenslangen Prozess, bei dem das Individuum eine Balance zwischen personaler und sozialer Identität finden muss.
- Krappmann sieht soziale Beziehungen als prekär an und betont intentionales soziales Handeln
- Die "balancierte Identität" entwickelt sich durch das Ausbalancieren widersprüchlicher Erfahrungen in Interaktionen
- Ziel der Sozialisation ist der autonome, mündige und selbstbestimmte Mensch
- Identitätsbildung erfordert die Fähigkeit, eigene Bedürfnisse mit Rollenerwartungen in Einklang zu bringen
- Pädagogische Unterstützung sollte die Entfaltung der Ich-Identität fördern und Freiräume zum Ausprobieren bieten