Lothar Krappmann und die Theorie der balancierten Identität
Lothar Krappmann, geboren 1936, ist ein deutscher Soziologe, der die Krappmann Rollentheorie im Rahmen des symbolischen Interaktionismus entwickelt hat. Seine Arbeit baut auf George Herbert Meads Theorie auf und erweitert diese um wichtige Aspekte.
Definition: Der symbolische Interaktionismus ist eine soziologische Theorie, die die Bedeutung von Symbolen und Interaktionen für die Entstehung von Identität und Gesellschaft betont.
Krappmann betrachtet soziale Beziehungen als prekär und unsicher. Er betont, dass soziales Handeln stets intentional ist, im Gegensatz zu einem reinen Stimulus-Response-Verhalten.
Highlight: Krappmanns Konzept der "balancierten Identität" besagt, dass Menschen durch Diskrepanzen in Interaktionen lernen, widersprüchliche Erfahrungen auszubalancieren.
Die Identitätsbildung nach Krappmann findet im Rahmen von Interaktionsprozessen statt. Um erfolgreich mit anderen Menschen interagieren zu können, muss ein Individuum folgende Fähigkeiten entwickeln:
- Sich selbst darstellen
- Sein Gegenüber interpretieren
- Mit dem Gegenüber verhandeln können
Vocabulary: Ambiguitätstoleranz bezeichnet die Fähigkeit, mehrdeutige Situationen und widersprüchliche Handlungsweisen zu ertragen.
Krappmann definiert vier fundamentale "identitätsfördernde Fähigkeiten":
- Rollendistanz
- Empathie bzw. Role-taking
- Ambiguitätstoleranz
- Identitätsdarstellung
Diese Fähigkeiten sind entscheidend für die Entwicklung einer balancierten Identität, die zwischen personaler Identität phantom−uniqueness und sozialer Identität phantom−normalcy ausgleicht.