Kritische Betrachtung der Rollenübernahme und Abels Kritik
Die Bedeutung der Rollenübernahme für die Identitätsentwicklung wird kontrovers diskutiert. Während Mead sie als zentral für die Identitätsbildung ansieht, gibt es auch kritische Stimmen.
Quote: "Für die Findung der Identität ist sie allerdings meiner Ansicht nach nicht wichtig, da man meiner Meinung nach zuerst seine Identität gefunden haben sollte, bevor man eine Rolle einnehmen kann."
Diese Aussage stellt Meads Theorie in Frage und suggeriert, dass Identitätsbildung der Rollenübernahme vorausgehen sollte.
Abels Kritik an Meads Theorie wird ebenfalls diskutiert:
Quote: "Zwar enthüllt Mead vortrefflich in allgemeiner Form die sozialpsychologischen Mechanismen der Interaktion von Persönlichkeit & Gesellschaft, lässt dabei aber den historischen Charakter dieser Beziehungen aus dem Blickfeld."
Diese Kritik wird jedoch nicht von allen geteilt. Ein Gegenargument lautet, dass die Interaktion mit der Gesellschaft es einem Individuum ermöglicht, nahezu alles zu lernen, unabhängig vom historischen Kontext.
Example: Ein Individuum kann durch Interaktion mit verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen unterschiedliche Perspektiven und Verhaltensweisen erlernen, was zur Entwicklung einer komplexen Identität beiträgt.
Die Diskussion um Meads symbolischen Interaktionismus zeigt die Komplexität der Beziehung zwischen Individuum und Gesellschaft und die anhaltende Relevanz seiner Theorie für das Verständnis sozialer Prozesse.