Grundbegriffe der kognitiven Entwicklung nach Piaget
Jean Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung basiert auf zentralen Konzepten wie Assimilation und Akkommodation. Bei der Assimilation werden neue Informationen in bestehende kognitive Strukturen eingeordnet, während bei der Akkommodation diese Strukturen angepasst werden.
Definition: Assimilation Piaget bezeichnet den Prozess, bei dem neue Erfahrungen in vorhandene Schemata eingefügt werden, ohne diese grundlegend zu verändern.
Beispiel: Ein Piaget Assimilation Beispiel wäre ein Kind, das einen Hund als "Wau-wau" bezeichnet und dann auch eine Katze so nennt, weil es das Schema für vierbeinige Tiere anwendet.
Die Äquilibration Piaget beschreibt den Gleichgewichtszustand zwischen Assimilation und Akkommodation, der für die kognitive Entwicklung entscheidend ist. Piaget vertritt einen konstruktivistischen Ansatz, nach dem Wissen aktiv konstruiert wird.
Highlight: "Keine Kenntnis ohne Handlung!" - Dieser Satz verdeutlicht Piagets Überzeugung, dass Kinder ihr Weltbild durch aktive Auseinandersetzung mit der Umwelt entwickeln.
Piagets Stufenlehre unterteilt die kognitive Entwicklung in verschiedene Phasen:
- Sensomotorische Stufe (0-2 Jahre)
- Präoperationale Stufe (3-5 Jahre)
- Stufe der konkreten Operationen (8-12 Jahre)
- Stufe der formalen Operationen (11-14 Jahre)
Vocabulary: Akkommodation Piaget Beispiel - Ein Kind, das lernt, dass nicht alle vierbeinigen Tiere "Wau-wau" sind, und sein Schema für Tiere entsprechend anpasst.
Kritik an Piagets Theorie betrifft unter anderem die mögliche Unterschätzung des Einflusses der Umwelt auf die kognitive Entwicklung und die fehlende Berücksichtigung von Gefühlen.
Kohlbergs Theorie der Moralentwicklung
Lawrence Kohlbergs Studien zur Entwicklung der moralischen Urteilskompetenz bauen auf Piagets Forschungen auf. Er geht davon aus, dass die Moralentwicklung eng mit dem kognitiven Urteilsvermögen zusammenhängt.
Definition: Das Kohlberg Stufenmodell beschreibt die Entwicklung des moralischen Bewusstseins in drei Hauptebenen mit jeweils zwei Unterstufen.
Kohlberg verwendete Dilemmageschichten, um die moralische Urteilsfähigkeit zu untersuchen. Dabei war nicht die Entscheidung selbst, sondern die Begründung dafür von Bedeutung.
Das Stufenmodell der Moralentwicklung nach Kohlberg umfasst:
-
Prä-konventionelle Ebene
- Stufe 1: Orientierung an Bestrafung und Gehorsam
- Stufe 2: Instrumentell-relativistische Orientierung
-
Konventionelle Ebene
- Stufe 3: Orientierung an persongebundener Zustimmung
- Stufe 4: Orientierung an Recht und Ordnung
-
Post-konventionelle Ebene
- Stufe 5: Legalistische oder Sozialvertrags-Orientierung
Example: Ein Kohlberg SMARTwärts Beispiel für die prä-konventionelle Ebene wäre ein Kind, das eine Regel befolgt, um Bestrafung zu vermeiden, nicht weil es die Regel als moralisch richtig versteht.
Diese Theorien von Piaget und Kohlberg bilden wichtige Grundlagen für das Verständnis der kognitiven und moralischen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.