Psychologischer Gewaltansatz: Entstehung von Gewalt
Frühkindliche Traumata
Frühkindliche Traumata können eine Ursache für die Entstehung von Gewalt sein. Verlust- oder Mangelerfahrungen sowie eine soziale Instabilität der Familie können zu Fehlentwicklungen und Störungen der Instanzen führen, wie ES- und ICH-Störungen. Ökonomische Probleme und innerfamiliäre Spannungen können zu vielfältigen Beziehungsausbrüchen führen, die den Kern der psychischen Stabilität bedrohen.
Erwartungshaltung
Eine hohe Erwartungshaltung, die nicht erfüllt wird, kann zu einem Sehnsucht-Angst-Dilemma führen. Dies kann psychoanalytisch betrachtet zu einer unrealistischen Vorstellung der eigenen Macht und einer Manipulation anderer Menschen führen.
Teufelskreis
Ein Teufelskreis kann entstehen, wenn eine Person kaum Integration in soziale Kontakte hat und keine intakten Beziehungen aufbauen kann.
Frühe Sozialisationsprobleme
Frühe Sozialisationsprobleme können entstehen, wenn eine Person in einer Randgruppe lebt und von staatlichen Kontrollinstanzen wie dem Jugendamt oder Sozialamt bekannt ist. Abwehrmechanismen wie Spaltung, projektive Identifizierung und Ausblenden von sozialen Realitätsaspekten können entstehen, um sich zu schützen.
Über-Ich-Störungen
Über-Ich-Störungen können entstehen, wenn es an einer gelungenen Eltern-Kind-Beziehung mangelt und das Ich-Ideal überhöht ist. Dies kann zu Selbstverurteilung und Selbsteentwertung führen. Eltern müssen an der Gewissensbildung des Kindes arbeiten, um Hemmungen gegen Gewalt aufzubauen und einen konstruktiven Umgang mit aggressiven Impulsen zu erlernen.
Bifokales Behandlungskonzept
Ein bifokales Behandlungskonzept, das sowohl soziale Probleme als auch psychische Störungen betrachtet, kann helfen, dissoziale Persönlichkeiten zu behandeln. Es ist wichtig, die verschiedenen Persönlichkeitsanteile in die Therapie zu integrieren und die Ziele der Behandlung immer im Blick zu behalten.
Schwierigkeiten bei der Umsetzung
Es gibt jedoch Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Behandlungskonzepts, wie mangelnder Austausch der Therapeuten und verstärkter Fokus auf Dissoziations- und Spaltungstendenzen. Auch externe Faktoren können die Problematik verstärken. Es ist wichtig, Bedingungen zu schaffen, unter denen eine Beziehung zwischen Therapeut und Klient möglich ist.
Herausforderungen bei psychosozialer und psychodynamischer Arbeit
Bei der psychosozialen Arbeit kann es vorkommen, dass der Klient sich nicht auf therapeutische Angebote einlassen kann, aus Angst vor Behandlung oder aufgrund von alten Wunden, die wieder aufreißen können. Bei der psychodynamischen Arbeit kann es vorkommen, dass Strategien und Handlungsweisen nicht umgesetzt werden. Es ist wichtig, unbewusste Kräfte wie Abwehr und Widerstand zu berücksichtigen und den Hauptproblembereich unter Berücksichtigung des anderen Bereichs zu fokussieren.