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Klafkis Bildungskonzept einfach erklärt: Kategoriale Bildung, kritisch-konstruktive Didaktik & mehr

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Klafkis Bildungskonzept einfach erklärt: Kategoriale Bildung, kritisch-konstruktive Didaktik & mehr
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Wolfgang Klafkis kritisch-konstruktive Didaktik revolutionierte die Bildungstheorie im 20. Jahrhundert. Sein Konzept der kategorialen Bildung verbindet materiale und formale Bildungsansätze zu einem ganzheitlichen Bildungsverständnis, das auf Selbstbestimmung, Mitbestimmung und Solidarität abzielt.

  • Klafki kritisierte die einseitige Fokussierung auf Wissensvermittlung oder Kompetenzerwerb
  • Kategoriale Bildung vereint Wissen und Fähigkeiten zur Persönlichkeitsbildung
  • Exemplarisches Lernen und Auseinandersetzung mit Schlüsselproblemen stehen im Zentrum
  • Ziel ist die Entwicklung mündiger, kritisch denkender und handlungsfähiger Individuen

12.5.2021

3672

Wolfgang Klafkis Bildungskonzept
Der Marburger Erziehungswissenschaftler und Bildungsreformer
Wolfgang Klafki entwickelte in der zweiten Häl

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Wolfgang Klafkis Bildungskonzept

Wolfgang Klafki, ein einflussreicher Marburger Erziehungswissenschaftler und Bildungsreformer, entwickelte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts das Konzept der kritisch-konstruktiven Didaktik. Dieses Konzept hatte einen nachhaltigen Einfluss auf viele Generationen von Lehrern. Im Zentrum seiner Theorie steht der kategoriale Bildungsbegriff, der eine kritische und konstruktive Auseinandersetzung mit Bildungsinhalten ermöglicht.

In seiner Doktorarbeit setzte sich Klafki mit den damals vorherrschenden Bildungstheorien auseinander: der materiellen und der formalen Bildungstheorie. Die materielle Bildungstheorie konzentriert sich auf Bildungsinhalte und theoretisches Wissen, während die formale Bildungstheorie Methoden, Funktionen und Kompetenzen in den Vordergrund stellt.

Definition: Die materiale Bildung (OBJEKT) umfasst Bildungsinhalte und theoretisches Wissen über Natur und Kultur, wissenschaftliche Kenntnisse, kulturelle Einblicke sowie geschichtliches und soziales Wissen.

Definition: Die formale Bildung (SUBJEKT) beinhaltet Methoden, Funktionen und Kompetenzen, wobei das Können und die Beherrschung von Abläufen im Fokus stehen.

Klafki kritisierte an der materiellen Bildungstheorie, dass das Wissen unreflektiert übernommen wird und die Persönlichkeit dadurch nicht gefördert wird. An der formalen Bildung bemängelte er, dass der Kompetenzerwerb inhaltsfrei ist und ebenfalls nicht zur Persönlichkeitsentwicklung beiträgt.

Highlight: Klafki erkannte die Wichtigkeit beider Theorien, stellte jedoch fest, dass eine bloße Kombination nicht ausreicht. Er plädierte für ein ganzheitliches Bildungskonzept.

Als Lösung definierte Klafki den Begriff der kategorialen Bildung, der für eine dialektische Verbindung materialer und formaler Bildung steht. Kategoriale Bildung bedeutet, dass man durch das Erschließen der Welt auch sich selbst erschließt (Persönlichkeitsbildung).

Definition: Kategoriale Bildung ist die dialektische Verbindung von Wissen und Fähigkeiten und befähigt zu Selbstbestimmung, Mitbestimmung und Solidarität mit dem Ziel personaler Mündigkeit.

Klafkis Modell wird auch als kritisch-konstruktive Didaktik bezeichnet. Es ist kritisch, weil das Individuum lernen muss, Bildungsinhalte zu hinterfragen, und konstruktiv, weil eine Reflexion von Bildungsinhalten Vorschläge zu sinnvollen Veränderungen ermöglicht.

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Klafkis Lösungsvorschlag für Schulen

Klafki entwickelte einen konkreten Lösungsvorschlag für Schulen: das Konzept des exemplarischen Lernens. Dieses Konzept zielt darauf ab, Schülern eine gewisse Selbstständigkeit zur kritischen Erkenntnis-, Urteils- und Handlungsfähigkeit zu vermitteln.

Highlight: Der Fokus liegt auf problemlösendem und entdeckendem Lernen, nicht auf der reproduktiven Übernahme von Wissen.

Klafki betont die Wichtigkeit der aktiven Eigenarbeit des Lernenden. Er schlägt vor, den Lehrplan auf epochal typische Schlüsselprobleme zu konzentrieren, um eine optimale Bildung zu ermöglichen.

Example: Zu den aktuellen Problemen unserer Zeit, auf die sich Schüler fokussieren sollen, gehören ökologische Problematiken, Demokratisierung, Frieden, Gleichberechtigung und weltweite Vernetzung.

Die grundlegenden Fähigkeiten, die durch diesen Ansatz vermittelt werden, sind Kritikbereitschaft, Argumentationsbereitschaft und Empathie.

Für Klafki ist Bildung ein selbstintentionaler Vorgang (gesteuert durch Eigeninteresse), ein universales Menschenrecht (muss für alle zugänglich sein) und ein Medium des Allgemeinen (Schlüssel zur Welt).

Definition: Die drei Fähigkeiten, die einen gebildeten Menschen nach Klafki ausmachen, sind:

  1. Mitbestimmungsfähigkeit
  2. Selbstbestimmungsfähigkeit
  3. Solidaritätsfähigkeit

Highlight: Das ultimative Ziel der Bildung ist nach Klafki die Mündigkeit des Individuums.

Die kritisch-konstruktive Didaktik nach Klafki stellt somit einen umfassenden Ansatz dar, der darauf abzielt, Schüler zu selbstständigen, kritisch denkenden und handlungsfähigen Individuen zu erziehen, die in der Lage sind, aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft teilzunehmen.

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Philipp, iOS User

Die App ist sehr einfach und gut gestaltet. Bis jetzt habe ich immer alles gefunden, was ich gesucht habe :D

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Ich liebe diese App ❤️, ich benutze sie eigentlich immer, wenn ich lerne.

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Wolfgang Klafkis Bildungskonzept

Wolfgang Klafki, ein einflussreicher Marburger Erziehungswissenschaftler und Bildungsreformer, entwickelte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts das Konzept der kritisch-konstruktiven Didaktik. Dieses Konzept hatte einen nachhaltigen Einfluss auf viele Generationen von Lehrern. Im Zentrum seiner Theorie steht der kategoriale Bildungsbegriff, der eine kritische und konstruktive Auseinandersetzung mit Bildungsinhalten ermöglicht.

In seiner Doktorarbeit setzte sich Klafki mit den damals vorherrschenden Bildungstheorien auseinander: der materiellen und der formalen Bildungstheorie. Die materielle Bildungstheorie konzentriert sich auf Bildungsinhalte und theoretisches Wissen, während die formale Bildungstheorie Methoden, Funktionen und Kompetenzen in den Vordergrund stellt.

Definition: Die materiale Bildung (OBJEKT) umfasst Bildungsinhalte und theoretisches Wissen über Natur und Kultur, wissenschaftliche Kenntnisse, kulturelle Einblicke sowie geschichtliches und soziales Wissen.

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Klafki kritisierte an der materiellen Bildungstheorie, dass das Wissen unreflektiert übernommen wird und die Persönlichkeit dadurch nicht gefördert wird. An der formalen Bildung bemängelte er, dass der Kompetenzerwerb inhaltsfrei ist und ebenfalls nicht zur Persönlichkeitsentwicklung beiträgt.

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Klafkis Modell wird auch als kritisch-konstruktive Didaktik bezeichnet. Es ist kritisch, weil das Individuum lernen muss, Bildungsinhalte zu hinterfragen, und konstruktiv, weil eine Reflexion von Bildungsinhalten Vorschläge zu sinnvollen Veränderungen ermöglicht.

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Highlight: Der Fokus liegt auf problemlösendem und entdeckendem Lernen, nicht auf der reproduktiven Übernahme von Wissen.

Klafki betont die Wichtigkeit der aktiven Eigenarbeit des Lernenden. Er schlägt vor, den Lehrplan auf epochal typische Schlüsselprobleme zu konzentrieren, um eine optimale Bildung zu ermöglichen.

Example: Zu den aktuellen Problemen unserer Zeit, auf die sich Schüler fokussieren sollen, gehören ökologische Problematiken, Demokratisierung, Frieden, Gleichberechtigung und weltweite Vernetzung.

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Für Klafki ist Bildung ein selbstintentionaler Vorgang (gesteuert durch Eigeninteresse), ein universales Menschenrecht (muss für alle zugänglich sein) und ein Medium des Allgemeinen (Schlüssel zur Welt).

Definition: Die drei Fähigkeiten, die einen gebildeten Menschen nach Klafki ausmachen, sind:

  1. Mitbestimmungsfähigkeit
  2. Selbstbestimmungsfähigkeit
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Highlight: Das ultimative Ziel der Bildung ist nach Klafki die Mündigkeit des Individuums.

Die kritisch-konstruktive Didaktik nach Klafki stellt somit einen umfassenden Ansatz dar, der darauf abzielt, Schüler zu selbstständigen, kritisch denkenden und handlungsfähigen Individuen zu erziehen, die in der Lage sind, aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft teilzunehmen.

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