Sigmund Freud war einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts und Begründer der Psychoanalyse.
Die Psychoanalyse einfach erklärt basiert auf der Annahme, dass unser Verhalten von unbewussten Prozessen gesteuert wird. Freud entwickelte verschiedene Theorien über die menschliche Psyche, darunter das Strukturmodell der Persönlichkeit (Es, Ich und Über-Ich) und die Bedeutung frühkindlicher Erfahrungen. Seine wichtigsten Werke umfassen "Die Traumdeutung" (1900), "Zur Psychopathologie des Alltagslebens" (1901) und "Das Ich und das Es" (1923). Die Traumdeutung nach Freud spielt eine zentrale Rolle in seiner Theorie - er sah Träume als "Königsweg zum Unbewussten" und entwickelte eine systematische Methode zur Analyse von Traumsymbolen und deren Bedeutung.
Freuds persönliches Leben war eng mit seiner Arbeit verwoben. Nach seiner Ausbildung als Mediziner an der Universität Wien spezialisierte er sich auf Neurologie und entwickelte später die Psychoanalyse. Mit seiner Ehefrau Martha Bernays hatte er sechs Kinder, von denen Anna Freud später selbst eine bedeutende Psychoanalytikerin wurde. Die Familie musste 1938 vor den Nationalsozialisten nach London fliehen. Seine Todesursache war Mundkrebs, an dem er jahrelang litt und der schließlich 1939 zu seinem Tod führte. Die Psychoanalyse wird bis heute kontrovers diskutiert - während ihre Vorteile in der tiefgehenden Auseinandersetzung mit der menschlichen Psyche liegen, gibt es auch deutliche Kritik an der wissenschaftlichen Nachweisbarkeit seiner Theorien. Dennoch bleibt Freuds Einfluss auf unser Verständnis der menschlichen Psyche und der Entwicklung der modernen Psychotherapie unbestritten.