Der Millikan-Versuch ist ein grundlegendes physikalisches Experiment zur Bestimmung der elektrischen Elementarladung.
Der Millikan-Versuch Aufbau besteht aus zwei horizontal angeordneten Metallplatten, zwischen denen ein elektrisches Feld erzeugt wird. Durch einen Zerstäuber werden kleine Öltröpfchen in den Zwischenraum eingebracht. Diese Tröpfchen werden durch eine Röntgenquelle ionisiert und können durch das elektrische Feld nach oben oder unten bewegt werden. Durch präzise Messung der Bewegung dieser Öltröpfchen unter verschiedenen elektrischen Feldstärken konnte Millikan nachweisen, dass elektrische Ladungen nur in ganzzahligen Vielfachen einer kleinsten Einheit - der Elementarladung - auftreten können.
Die Gleichfeldmethode und die Schwebemethode sind die zwei hauptsächlichen Messmethoden beim Millikan-Versuch. Bei der Gleichfeldmethode wird die Geschwindigkeit der Öltröpfchen bei konstantem elektrischen Feld gemessen. Die Schwebemethode hingegen bestimmt die elektrische Feldstärke, bei der sich die Gravitationskraft und die elektrische Kraft gegenseitig aufheben, sodass das Tröpfchen schwebt. Für genaue Ergebnisse muss die Cunningham-Korrektur berücksichtigt werden, die den Einfluss der Luftreibung auf sehr kleine Tröpfchen korrigiert. Das physikalisch bedeutsamste Ergebnis des Experiments war der Nachweis der Quantelung der elektrischen Ladung mit einem Wert von etwa 1,602 × 10^-19 Coulomb. Moderne Simulationen des Versuchs helfen heute Studierenden, die komplexen physikalischen Zusammenhänge besser zu verstehen. Die Berechnung der Ladung erfolgt durch Analyse der Kräftegleichgewichte unter Berücksichtigung von Gravitationskraft, elektrischer Kraft und Reibungskraft.